Mit einem Sieg gegen den VfB Hilden hätte der ETB SW Essen nicht nur einen versöhnlichen Hinrundenabschluss gefeiert. Viel wichtiger noch: Mit drei Punkte mehr hätten der Oberligist - zumindest vorübergehend -vom zehnten auf den fünften Rang der Tabelle klettern können.
Wohlgemerkt hätte: Zwar schnupperte SW am Sieg, lag bis zum Beginn der Schlussviertelstunde nach Toren durch Robin Fechner (7.) und Malek Fakhro (46.) mit 2:1 in Front. Doch dann drehten die Hausherren auf - und die Essener brachen ein. Innerhalb von acht Minuten zerlegten die Hildener die Gäste nach Strich und Faden und trafen drei Mal ins Schwarze. Stefan Schaumburg (75.), Said Harouz (76.) drehten die Partie, Stürmer Pascal Weber stellte schließlich den 4:2-Endstand aus Hildener Sicht her (83.). "Wir haben super begonnen und eine sehr souveräne erste Halbzeit gespielt", konstatierte ETB-Trainer Manfred Wölpper im Nachhinein. "In Führung hätten wir auf das 3:1 drängen sollen, stattdessen haben wir viel zu tief gestanden."
So habe man die Hildener "mental beflügelt" - dennoch erschließe es sich Wölppers nicht "wie man sich so zerlegen lassen kann. Da müssen wir uns einfach cleverer anstellen." Der 60-jährige ärgerte sich vor allem über die verpasste Chance, wieder in Schlagdistanz zu den Sonnenplätzen der Tabelle zu rücken. Entsprechend nüchtern fällt sein Hinrundenfazit aus. "Hätten wir heute gewonnen, hätten wir geschmeidig in die Winterpause gehen können. Aber so bin ich nur bedingt zufrieden", ärgerte sich Wölpper, relativierte aber: "Wenn man bedenkt, wo wir letztes Jahr standen, dann ist das im Großen und Ganzen in Ordnung."