Im ewig jungen Derby zwischen TuRU Düsseldorf und Ratingen 04/19 in der Oberliga Niederrhein blieben die Hausherren auch im siebten Spiel in Serie sieglos und unterlagen vor einer Minuskulisse von nur 50 Zuschauern am Volksgarten mit 0:2 (0:0).
Dabei waren es insbesondere die ersten 45 Minuten, die an Langeweile kaum zu überbieten waren. Unter den Augen von Toni Molina, Ex-ETB und aktuell Trainer des souveränen Landesliga-Spitzenreiters TSV Meerbusch, waren es die Ratinger, die das Duell aufgrund des zweiten Durchgangs verdient für sich entscheiden konnten. Mark Zeh lenkte einen Freistoß gekonnt auf Erkan Ari weiter, der eine halbe Stunde vor dem Ende den Dosenöffner spielte (62.). Das Geburtstagskind war sichtlich zufrieden: „Wir wussten, dass wir hier auf einen angeschlagenen Boxer treffen, der nichts zu verlieren hat“, spielte Zeh auf die Querelen im TuRU-Umfeld an. „In der zweiten Halbzeit waren wir besser und das Spiel lief in unsere Richtung. Nach einem nicht glücklichen Start in die Saison haben wir uns endlich gefunden und präsentieren uns als Einheit“, hatte der Routinier an seinem 34. Ehrentag gut lachen. „Nach der Winterpause dürfen wir uns neue Ziele setzen“, blickte Zeh schon einmal vorsichtig in die Zukunft.
Auch sein Trainer war zufrieden – zumindest mit dem Ergebnis. „Es war ein kämpferisches Spiel, in dem TuRU in Hälfte eins griffiger agierte“, analysierte Alfonso del Cueto die 90 Minuten nüchtern. „Die Leistung war nicht so gut wie in den letzten Wochen, dennoch haben wir zum richtigen Zeitpunkt das 1:0 erzielt“, wusste der Spanier, worauf es ankam. Das späte zweite Tor erzielte Tim Manstein per Handelfmeter (87.), der etwas zweifelhaft, wenngleich nicht spielentscheidend war.
Die Oberbilker waren zum Ende hin wieder zu harmlos, um noch einmal für Gefahr im gegnerischen Strafraum sorgen zu können. „Es war ein Déjà-vu zur letzten Woche. Wieder waren wir in Halbzeit eins das bessere Team, wieder waren wir nach der Pause konditionell nicht so da, wie es in der Oberliga erwartet wird“, fand Joe Knochen keine neuen Erkenntnisse. Der Übergangstrainer der Düsseldorfer ärgerte sich: „Lange Zeit sah es für mich aus wie ein typisches 0:0-Spiel. Am Ende stehen wir leider wieder ohne Punkte da“, so Knochen abschließend.
In Ratingen blickt man nach dem zweiten Auswärtsdreier in Folge in die oberen Gefilde der Tabelle. Der aktuelle neunte Rang soll nur eine vorübergehende Momentaufnahme sein.