Der Chancenverwerter tauscht die Rolle und wird zum Vorbereiter: Michael Smykacz, Mittelstürmer der SSVg Velbert, die am Sonntag um 15.30 Uhr beim VfB Hilden gefordert ist, war bisher einer, der richtig steht und die Dinger dann zuverlässig reinhaut. So hat er es bei bislang elf Einsätzen bereits auf sieben Tore gebracht. Doch in den vergangen beiden Spielen ging er leer aus, obwohl es wieder einige Situationen gab, in denen er sonst trifft.
Doch am vergangenen Sonntag scheiterte er sowohl mit einem Kopfball als auch bei einer eins-zu-eins-Situation am gegnerischen Keeper. Dennoch: Ein Velberter Tor ging auf seine Kappe. Symkacz bereitete das 1:1 von Aliosman Aydin gegen den 1. FC Bocholt durch ein technisch hochwertiges Direktanspiel vor.
Das Spiel von Symkacz ist in gewisser Hinsicht bezeichnend für die beiden jüngsten Partien der SSVg in der Oberliga. Es sieht spielerisch gut aus, es gibt genug Chancen, aber bei der Verwertung hapert es plötzlich, obwohl es zuvor eigentlich gut geklappt hat. 31 Saisontore haben die Velberter schon erzielt — in den vergangenen beiden Partien jedoch nur zwei, eben jene Aydin/Symkacz-Koproduktion, sowie ein weiteres Aydin-Tor in Monheim. Hier hatte aber auch Ali Aydin zuvor seine Abschluss-Qualitäten vermissen lassen und einen Elfmeter verschossen.
Das Schwächeln vor dem Tor hat zur Folge, dass es von sechs möglichen Punkten auch nur einen einzigen gab. Vor dem 1:1 gegen Bocholt stand die 1:2-Niederlage beim 1. FC Monheim. Damit war die gute Serie, die das Team von Trainer Imre Renji hingelegt hatte, gerissen. Mittlerweile ist es auf den siebten Platz abgesackt.
Die Leistungen gegen Monheim und Bocholt waren okay. Nun müssen endlich wieder Punkte dazukommen.
Imre Renji
Das bedeutet freilich nicht, dass der Kontakt zur Spitze verloren gegangen ist. Zu den beiden Erstplatzierten beträgt der Rückstand nur vier Punkte und die SSVg ist festen Willens, schnell näher heran zu kommen. „Die Leistung in Monheim war abgesehen vom Abschluss schon in Ordnung, gegen Bocholt haben wir uns noch mal gesteigert. Nun müssen aber die Punkte dazu kommen. Wir wollen uns endlich wieder belohnen“, betont Renji. Die Chance, das Punktekonto aufzustocken, besteht.
Am kommenden Sonntag geht es zum VfB Hilden, der auf Rang 14 der Tabelle eingeordnet ist, danach folgen zwei Heimspiele hintereinander — ein Programm, das gute Perspektiven eröffnet.
Allerdings sind die Velberter gut beraten, wenn sie in Hilden höchste Vorsicht walten lassen. Dass die Gastgeber bislang lediglich 18 Tore erzielt haben und jüngst beim 2:2 gegen den Tabellenvorletzten Krefeld Fischeln keine Bäume ausrissen, sollte sie nicht täuschen.
Denn Fischeln ist gar nicht die Kragenweite des VfB Hilden, das Team von Trainer Marcel Bastians ist eher auf Spitzenteams spezialisiert — es punktet gerne gegen Favoriten. Das haben schon einige gespürt. Gegen Tabellenführer SV Straelen gab es einen 1:0-Erfolg, dem SC Düsseldorf-West, der ebenfalls schon ganz oben stand, trotze der VfB vor zwei Wochen ein 0:0 ab und gegen den VfB Homberg feierte Hilden einen 2:1-Erfolg. Diese Mannschaft muss also einiges drauf haben.