Die zweite 1:4-Pleite in Folge ist aufgearbeitet, Christian Knappmann nimmt die Niederlage des SC Westfalia gegen Bielefeld auf seine Kappe – er habe falsch aufgestellt. Im Auswärtsspiel in Gütersloh am Sonntag (15 Uhr, Heidewaldstadion) setzt er deshalb zwar auf alte Mittel – aber neues Personal.
„Wir werden wie gewohnt extrem früh anpressen, viel auf den zweiten Ball gehen“, so Knappmann. „Gegen Bielefeld habe ich mich bei der Aufstellung für Erfahrung entschieden, weniger für die inhaltlichen Aspekte.“ Deshalb wird er auf mehreren Positionen umstellen. Grundsätzlich wird Knappmann sich über die Aufstellung Gedanken machen müssen, nachdem er eine ganz schlechte Nachricht bekam: Marko Onucka wird Westfalia wahrscheinlich für den Rest des Jahres fehlen. Seine Knieprobleme aus dem Haltern-Spiel haben sich – vorbehaltlich einer MRT-Untersuchung – als Meniskusverletzung herausgestellt. Mit Timo Ballmann fehlt ein weiterer Mittelstürmer. Außerdem fehlt Damir Kurtovic gesperrt. Fatlum Zaskoku dagegen „hat noch Hoffnung“, wie Knappmann sagt – in dieser Woche allerdings auch nicht trainieren können.
„Vier Ausfälle sind eigentlich okay. Ärgerlich ist aber, dass es ausgerechnet zwei Häuptlinge wie Onucka und Lumi trifft“, sagt Knappmann, der sich fortwährend auf dem Spielermarkt umschaut – unabhängig von der Personalie Onucka, wie er betont: „Wir wollen uns eher mit Blick auf die nächste Saison verstärken. Und dass ich ein Faible für ganz junge Spieler habe, ist ja auch bekannt“, sagt Knappmann. Im Fokus stehen dabei vor allem die Nachwuchsleistungszentren der Region.
Hötte und Nowitzki könnten kommen
Ebenso kein Geheimnis ist natürlich, dass in Marl-Hüls im Winter eine ganze Reihe oberligatauglicher Fußballer frei werden. Mit Tobias Hötte ist Knappmann sich zu „99,9 Prozent“ einig. Auch Pierre Nowitzki – aktuell als Spielertrainer mitverantwortlich für den TSV – könnte ans Schloss wechseln. Beim TSV steht übrigens sogar zur Debatte, bereits am Sonntag in Bielefeld nicht mehr anzutreten, falls die Spieler nicht auf Geld verzichten. Falls doch, würde Thorsten Legat bis zum Winter das Traineramt übernehmen.
Dagegen sind die sportlichen Sorgen, die der SC Westfalia und der (im Sommer kurz vor Insolvenz und Auflösung gerettete) FC Gütersloh, teilen, Luxusprobleme.
Westfalia hat zweimal, der FC sogar dreimal in Folge verloren. Knappmann hält trotzdem viel von den Ostwestfalen. Er wohnt in der Region, kennt einige Spieler persönlich und sagt: „Das ist eine gute Truppe, die am Anfang der Saison auch gezeigt hat, wozu sie fähig ist, als sie gegen Kaan gepunktet und gegen Haltern gewonnen hat.“ Die letzten Ergebnisse (1:14 Tore gegen Siegen, Ahlen und Schalke II) erklärt Knappmann sich mit dem Ausfall von Saban Kaptan. „Damit fehlt ihnen der Kopf und Anführer – das sind ähnliche Probleme, wie wir sie auch haben.“