Am Ende machten die Dinslakener das halbe Dutzend voll. Souverän erledigte der Oberligist seine Pflichtaufgabe bei Landesliga-Aufsteiger SV Burgaltendorf und siegte am Ende verdient mit 1:6.
"Wir wollten heute unbedingt Wiedergutmachung betreiben. Wir wissen alle wie wichtig das für den Verein war", resümierte Hiesfelds Trainer Thomas Drotboom im Anschluss an die Partie. Es sollte zu keinem Zeitpunkt Zweifel an einem Weiterkommen des Oberligisten entstehen. Nachdem die ersten 17 Minuten ein offener Schlagabtausch waren und es hoch und runter ging, war es der ehemalige RWO-Stürmer Kevin Menke, der den Favoriten aus Hiesfeld in Führung brachte. Der Treffer war für den Oberligisten eine Art Dosenöffner. Nur vier Minuten später legten sie mit dem 0:2 durch Kevin-Dean Krystofiak, der ebenfalls lange das Trikot der Kleeblätter getragen hat, nach. "Da hat man dann schon unsere spielerische Klasse gesehen", analysierte Drotboom die Partie.
Diese machte sich vor allem an der Tatsache bemerkbar, wie Variabel die Mannschaft des Oberliga-Vierten ist. Kurz vor der Partie musste Drotboom seine Mannschaft in der Abwehr noch einmal umstellen. Nico Klaß, der aus der Mannschaft des Oberligisten sonst kaum weg zu denken ist, fiel kurzfristig aufgrund eines Magen-Darm Infekts aus. Vertreten wurde er in der Partie durch Danijel Gataric, der es in der Saison 2011/2012 für RWO sogar auf 24 Einsätze in der 3.Liga gebracht hat. Dass dieser den Verteidiger 1:1 ersetzt hat, überraschte Drotboom nicht. "Wir haben eine große Kaderbreite. Es kommt nicht auf elf Spieler an, sondern auf die gesamte Mannschaft."
Wichtig ist für den Trainer neben dem sportlichen Aspekt aber auch der mennschliche. "Bei uns wird die Kameradschaft groß geschrieben. Ich glaube auch das macht noch einmal 10% aus, um am Ende zu gewinnen." Angst davor, dass der favorisierte Oberligist hier erneut ausscheidet, hatte er nicht. "Respekt hatte ich, aber Angst nicht."
Um seine Spieler zu warnen druckte der Trainer alle Zeitungsartikel von der "Pokalblamage" im vergangenen Jahr aus und klebte sie in der Kabine an die Wände. Das sollte die Spieler noch einmal zusätzlich motivieren, verriet er im Nachgang an die Partie. Die Methode scheint allerdings gefruchtet zu haben. Nachdem der SV Burgaltendorf kurz vor der Halbzeit zum bis dato nicht unverdienten Anschlusstreffer kam (43.), drehten die Gäste erst richtig auf. Quasi mit dem Halbzeitpfiff erhöhte Pascal Spors auf 1:3 für die Dinslakener. Kurz nach der Halbzeit erhöhte Joel Zwirkisch auf 1:4 (48.). In der Folge gab es zahlreiche weitere gute Möglichkeiten hier sogar auf 1:5 zu erhöhen. Es dauerte aber bis zur 72. Minute, als sich der kurz zuvor eingewechselte Damiano Schirru ein Herz fasste und den Ball aus etwa 20 Metern Torentfernung sehenswert im Tor unterbrachte.
Den Schlusspunkt setzte der ebenfalls eingewechselte Maik Goralski, der in der 79. Minute mit seinem Treffer den Endstand besorgte. Warum die Mannschaft hier letztes Jahr ausgeschieden ist, kann der Jahn-Trainer, der zu dem Zeitpunkt noch nicht im Amt war, nicht beurteilen. "Das ist schwer zu sagen, ich glaube aber, dass es mit ein Grund war, dass die Kameradschaft innerhalb der Mannschaft nicht so gut war."