Nach den ersten zehn Spielen konnte man bei der Spielvereinigung guten Gewissens von einem klassischen Fehlstart sprechen. Den Schützlingen von Trainer Karl Weiß gelang es nicht, mehr als drei Ligaspiele für sich zu entscheiden – eine enttäuschende Bilanz. Doch dann kam es zum bärenstarken Endspurt vor der Winterpause: Eine Siegesserie über fünf Spiele katapultierte die Germania wieder nach vorne auf den sechsten Tabellenrang, auf dem man auch überwinterte. Die Krönung dieses Kraftaktes war der Sieg über den Zweitplatzierten Schonnebeck, den man mit 6:3 buchstäblich aus dem Stadion schoss und wieder zurück nach Hause Richtung Essen schickte. Ein versöhnlicher Abschluss der Hinserie.
Die Winterpause von geschlagenen sieben Wochen war für Coach Weiß vor allem eines: viel zu lang. Dementsprechend habe sich auch die Vorbereitung hingezogen, denn „irgendwann muss man ja auch mal anfangen.“ Gesagt, getan – in Ratingen stand die Vorbereitung vor allem im Zeichen des Konditionstrainings und der Optimierung taktischer Elemente. Schließlich soll der Lauf aus den letzten fünf Spielen der Hinrunde auch aufrechterhalten werden. Über einige Verletzte klagt der Coach allerdings weiterhin, wie es fast überall in der Liga der Fall ist. Kapitän Adnan Hotic beispielsweise schlägt sich mit einer Patellasehnenentzündung im Knie herum. An Mannschaftstraining ist für den Bosnier noch nicht zu denken. Torhüter Dennis Raschka hingegen hat sich bereits von seinem Nasenbruch gegen die Reserve von Fortuna Düsseldorf erholt. Mit Raschka, Florian Schneider und Neuzugang Justin Lafelder hat der Germania-Coach jetzt „drei Jungs mit hoher Qualität auf dem Torwartposten“ - die Konkurrenz belebt eben das Geschäft. Auch im Sturm hat Ratingen nachgelegt und Luka Bosnjak vom Liga-Konkurrenten FC Kray geholt. Weiß ist froh über die Verpflichtung: „Luka passt sowohl charakterlich als auch sportlich gut zu uns. Er ist ein schneller und trickreicher Spieler.“
Das werden 15 Knaller-Spiele!
Karl Weiß
Das Saisonziel formuliert der Trainer klar und deutlich: „Wir wollen weiter um Platz fünf und sechs mitspielen, auch wenn das eine unglaublich harte Rückrunde wird. Das werden 15 Knaller-Spiele!“ Für Weiß ist selbstverständlich, dass die Mannschaften im Tabellenkeller nochmal alles geben werden. Erster Gegner der Rückrunde wird der Cronenberger SC sein, laut dem Coach ein harter Gegner. „Sie verteidigen sehr gut und gehen aggressiv in die Zweikämpfe, zudem kennt der Trainer Peter Radojewski unsere Mannschaft noch gut von seiner Zeit hier. Aber wir spielen zuhause, also wollen und werden wir drei Punkte holen!“