Trainer anrufen und sie nach ihrer Meinung zum Spiel befragen, dann die Texte schreiben, das geht Krug flüssig von der Hand. Ein Berufswechsel kommt für den angehenden Paragraphen-Reiter aber nicht in Frage. Denn eigentlich studiert der 22-Jährige in Münster Jura, doch das Praktikum in der Sportecke der Zeitung "macht sehr viel Spaß. Im nächsten Jahr werde ich dann eine Hospitation bei einer Anwaltskanzlei nachschieben".
Es wäre ihm ganz recht, falls er nächste Woche Sonntag erst später ins Büro kommen könnte. Krug brennt nämlich auf seine Rückkehr ins Team der "Rothosen", nachdem sich erste Befürchtungen um die Schwere seiner Verletzung zum Glück nicht bestätigt haben. "Bei der Untersuchung hat sich herausgestellt, dass der Meniskus und Knorpel im Knie nicht beschädigt sind und es lediglich um einen Muskelfaserriss handelt", erklärt der ehemalige Münsteraner.
Es wäre auch an der Zeit, der Truppe von Thomas Stratos zu helfen, "damit sich der Abwärtstrend nicht fortsetzt. Wir müssen wieder die Kurve kriegen, denn wir wollen nicht plötzlich unterm Strich stehen". Unterm Strich, das hieße schlechter als Platz elf. Da kommen nach drei Partien in Folge ohne Sieg die starken Bochumer nicht wirklich zum rechten Zeitpunkt. "Neben Münster ist der VfL für mich die stärkste Mannschaft in der Liga. Wenn man allein sieht, welche Leute die mit den Profis Heinrich Schmidtgal, Marc Sand und dem Ex-Herner Sami El-Nounou in der Offensive haben, dann muss man ganz schön aufpassen", weiß Krug.
Es wird mindestens eine Woche dauern, bis er selbst dabei helfen kann, die Deckung zu verstärken. "Am Montag fange ich mit dem Lauftraining an. Dann hoffe ich, dass es bis zum Auswärtsspiel in Delbrück reicht", scharrt Krug mit den Füßen.