Während die Oberbilker mit dem zweiten Sieg in Folge im gesicherten Mittelfeld der Liga angekommen sind, hat die Germania einen wahren Fehlstart hingelegt. Mit nur vier Zählern rangiert das Team von Peter Radojewski auf einem Abstiegsplatz. Die Ambitionen vor der Saison sahen anders aus. „Wir müssen jetzt in Ruhe weiter hart arbeiten und die Siege erzwingen“, so der Übungsleiter der Gäste. Leichter gesagt als getan. „Eigentlich wollten wir den positiven Schwung aus dem KFC-Spiel mitnehmen. Das ist uns auch in der Anfangsphase gelungen. Leider haben wir nach 15 Minuten wieder den Rückwärtsgang eingelegt“, stellte Radojewski ernüchternd fest.
Insbesondere die rechte Defensivseite müsste dem Ex-Wuppertaler große Sorgen bereiten. Auf dieser entstand auch das 1:0 für die TuRU, das Robert Norf nach schönem Zuspiel von Benjamin Schütz besorgte. Die beiden Ex-Kapellener wirkten hervorragend aufeinander abgestimmt. Der nach seiner Verletzung in die Startelf zurückgekehrte Marvin Ellmann konnte auf Seiten der Germania jedoch nicht den nötigen Schwung in der Offensive entfachen. „Wir erarbeiten uns viel zu wenige Torchancen. So langsam sollten wir uns mal Gedanken machen, warum wir mit so viel Qualität so wenig Tore erzielen“, machte sich Radojewski berechtigterweise Gedanken.
Anders war die Stimmungslage bei Frank Zilles: „Unser Plan ist aufgegangen. Das Team hat die Vorgaben gut umgesetzt und somit bin ich mit der Einstellung und der Mentalität in dem Derby zufrieden“, fand der TuRU-Trainer lobende Worte für seine Mannschaft. Dem 2:0 durch Philip Lehnert ging ein folgenschwerer Fehler von Nico Wehner voraus. Der Kapitän der Oberbilker brauchte nur noch seinen Fuß hinhalten (47.). „Das 0:2 fiel zum ungünstigsten Zeitpunkt“, fasste Radojewski zusammen. „Wir sind einfach nicht in der Verfassung, eine klare Ordnung zu finden.“
Die späte Gelb-Rote Karte für den bereits ausgewechselten Erkan Ari (90. +3) war ärgerlich, weil die Äußerung von einem anderen Akteur kam. Schiedsrichter Szewczyk aus Wuppertal ließ sich auf keine Diskussion ein und beließ es bei der Strafe für den Ex-Essener.