Die TSG hat aber weiterhin gute Chancen auf den Aufstieg in die Regionalliga, doch die Entscheidung wurde erst einmal vertagt.
Bereits vor dem Anpfiff in Stadtlohn war klar, dass es nicht schon am 30. Spieltag zum Aufstieg reichen würde. Zwar musste sich TSG-Konkurrent Sportfreunde Siegen am Samstag mit einem 1:1 gegen den ASC Dortmund begnügen, doch der SV Lippstadt gewann sein Heimspiel gegen den TuS Ennepetal durch ein glückliches Tor vier Minuten vor Schluss mit 2:1. Im Falle einer Niederlage von Lippstadt hätte die TSG mit einem Sieg schon entscheidend davonziehen können. Jetzt könnte Lippstadt die TSG theoretisch aber noch überflügeln. Bei vier noch ausstehenden Spielen sind noch zwölf Punkte zu vergeben, und der Vorsprung der Sprockhöveler auf Lippstadt beträgt „nur“ sieben Zähler. Zwei Vereine steigen in die Regionalliga auf – Mindestvoraussetzung ist aber, dass Platz vier erreicht wird. Und es geht nur um Sprockhövel, Siegen und Lippstadt. Nur dieses Trio hat die Lizenz für die Regionalliga beantragt - und inzwischen auch bekommen. Doch von der Regionalliga will Sprockhövels Trainer Andrius Balaika im Moment überhaupt nichts hören.
Andrius Balaika bitter enttäuscht
Nach dem Spiel in Stadtlohn war der Litauer bitter enttäuscht. Nicht nur wegen der Niederlage, sondern fast noch ein bisschen mehr deshalb, weil sich Leroy Kwadwo in der Nachspielzeit die Rote Karte einhandelte. „Das war ein völlig unnötiges Foul“, sagte Balaika, für den diese Szene der Tiefpunkt in einer an Höhepunkten armen Partie war.
Die Stadtlohner agierten in der Anfangsphase der Partie eher zurückhaltend. „Sie haben uns das Spiel überlassen, doch wir haben uns recht hilflos angestellt“, spielte Balaika auf die Tatsache an, dass es für seine Mannschaft in der ersten Halbzeit keine nennenswerte Torchance gab.
Aber nicht nur in der Offensive zeigte die TSG diesmal ungewohnte Schwächen. Auch in der Defensive gab es Probleme. Die Sprockhöveler waren in der Abwehr extrem anfällig, was man in dieser Saison ja auch noch nicht allzu oft erlebt hat. Und so beschlich Andrius Balaika schon zeitig ein ungutes Gefühl.
Doch dann sprach plötzlich wieder fast alles für die TSG, denn in der 76. Minute schwächten sich die Gastgeber durch einen Platzverweis selbst. „Das hätte uns natürlich in die Karten spielen müssen“, sagte Balaika, der in der zweiten Halbzeit in der Defensive auf eine Dreierkette umstellte, um einen weiteren Spieler für die Offensive freizubekommen.
Doch all das brachte diesmal wenig. Für die TSG, die in dieser Saison schon so viele Höhepunkte erlebt hat, war der 1. Mai 2016 eher ein gebrauchter Tag.