Eigentlich sollte der Fokus des VfL Bochum voll und ganz auf dem richtungsweisenden Kellerduell gegen Holstein Kiel liegen. Zwei Tage vor dem Auswärtsspiel beim Vorletzten, sah sich das Schlusslicht in Person von Geschäftsführer Ilja Kaenzig allerdings gezwungen Stellung zu beziehen.
Die Themen? Ein Medienbericht, wonach Kaenzig und das Präsidium den Vertrag von Trainer Dieter Hecking gerne unabhängig von der Liga und der Meinung eines neuen Sportchefs verlängert würden.
Auf die Frage, inwiefern Kaenzig bei der Suche nach einem neuen sportlichen Verantwortlichen eingebunden oder gar allein verantwortlich ist, antwortete der Geschäftsführer: "Das wäre ja fatal und allein schon aus Gründen der Governance gar nicht machbar. Natürlich bin ich in diesem Prozess eng dabei. Ich tausche mich regelmäßig mit dem Gremium aus, helfe bei der Profilerstellung und der Marktsondierung, bereite Themen und Gespräche vor – aber die Benennung erfolgt am Ende ausschließlich durch den Vorstand. Obwohl ich immer von „Wir“ spreche, meine ich damit ausdrücklich den VfL als gesamten Verein."
Kaenzig bestätigte bereits am Mittwoch, dass man nach einem Sport-Geschäftsführer suche. Am Freitag sagte er über den Prozess: „Es läuft genauso, wie wir es immer angekündigt und transparent kommuniziert haben: Der Prozess läuft schon lange im Hintergrund. Es gab viele Bewerbungen, was uns sehr gefreut hat und in unserer Situation übrigens nicht selbstverständlich ist. Es gibt Kandidatenlisten und natürlich gab es auch schon einige Gespräche – wir haben nicht geschlafen und sind uns der Bedeutung dieses Postens durchaus bewusst. Aber wir haben eben auch gemeinsam entschieden, dass Dieter Hecking und ich diese Wintertransferperiode abwickeln, die ebenfalls höchste Priorität hatte, die alles andere als einfach und sehr intensiv war.“
Stichwort Hecking. Sein Vertrag läuft am Saisonende aus. Ist eine Verlängerung zu diesem Zeitpunkt ein Thema?
„Dieter hat es bei der Pressekonferenz am Freitag bereits gesagt: Aktuell gilt die volle Konzentration ausschließlich dem Spiel in Kiel, der sportlichen Situation und dem Klassenerhalt. Wir tauschen uns ohnehin ständig aus und haben uns bewusst – ohne jegliche Klauseln – zunächst bis Saisonende committet", sagte Kaenzig und betonte: "Dass wir alle – und dazu zählt im Übrigen auch das gesamte Präsidium – sehr glücklich sind, dass wir mit Dieter Hecking genau den richtigen Trainer für die schwierige Situation gefunden haben und mit seiner bisherigen Arbeit sehr zufrieden sind, steht unabhängig davon völlig außer Frage."