Fußballerisch war es kein Leckerbissen, den die 396 Zuschauer am Uhlenkrug auf tiefem Geläuf serviert bekamen. Dennoch war es ein Spiel, das Spaß gemacht hat. Beiden Mannschaften standen mit dem Rücken zur Wand und kämpften um jeden Zentimeter. So kam es auch, dass der viel kritisierte Schiedsrichter Dustin Sikorski acht Mal die Gelbe und einmal die Gelb-Rote Karte für Ahmet Engin zeigte.
In der ersten halben Stunden waren die Gäste aus Duisburg dennoch leicht feldüberlegen, ohne sich allerdings nennenswerte Chancen zu erarbeiten. Als dann der Essener Kapitän Sebastian Michalsky wegen eines Pferdekusses ausgewechselt werden musste, kam Florian Machtemes ins Spiel und brachte bis zur Halbzeit ein wenig Schwung in die Partie. Aus der Pause kamen die Gastgeber dann stärker und hatten eine erste Chance durch Malek Fakhro, der aber den Gästetorwart Seny Timothy Dieng anschoss. Dadurch, dass Essen jetzt mehr für die Offensive tat, kam auch Duisburg zu einigen Konterchancen, die aber nichts einbrachten.
Weil der aus Schonnebeck gekommene neue Trainer Damian Apfeld dann mit einigen Entscheidungen des Schiedsrichters nicht einverstanden war, wurde er von diesem in seinem ersten Spiel auf die Tribüne geschickt, was Apfeld nach dem Spiel bereute: "Dafür muss ich mich entschuldigen. So habe ich mir meinen Einstand nicht vorgestellt. Aber das fing schon in den ersten Minuten an, dass wir drei Gelbe Karten für das erste Foul des jeweiligen Spielers bekommen. Auch als Fakhro im Sechzehner gelegt wurde, war es für mich ein klarer Elfmeter. Die Mentalität, von der ich immer spreche, muss ich auch neben dem Platz vorleben. Meine Aktion war dann vielleicht auch ein Zeichen an die Mannschaft, dass wir uns nichts gefallen lassen."
Auf der Tribüne war er dann aber genau wie seine Mannschaft kaum noch zu halten, als Erkan Ari zum Solo antrat und den 1:0-Siegtreffer erzielte. Dennoch weiß er, dass mit dem Sieg der Klassenerhalt noch nicht gesichert ist: "Wir müssen uns das alles erarbeiten. Von der Einstellung her müssen wir genauso weiter machen, aber das müssen wir uns im Training erarbeiten und wir können keine Beschäftigungstherapie betreiben."
Der Siegtorschütze Ari wusste, bei wem er sich für das Tor bedanken musste: "Ich muss unsere Stürmer loben, die den Weg toll freigemacht haben." Nach dem Tor ließ er seinen gesamten Emotionen freien Lauf: "Die Erleichterung ist sehr groß. Wir haben uns den Sieg erkämpft und ob die Schiedsrichter-Entscheidungen gegen uns richtig waren, ist jetzt scheißegal."