Durch den 3:2-Sieg bei der U23 des SC Paderborn, die aktuell auf Platz 16 rangiert, verkürzt der SVZ den Abstand auf das rettende Ufer auf acht Punkte. Trainer Günter Appelt bleibt nach dem Fernerfolg dennoch bescheiden: „Das war ein super Spiel von uns. Allerdings war der Sieg nur ein Schritt. Und wir haben noch einen langen Weg zu gehen, wenn wir den Klassenerhalt schaffen wollen.“
Dabei schien beim Gastspiel der Mannschaft aus dem Gladbecker Norden bei den Ostwestfalen erst alles wie immer. Im negativen Sinne. Nicht einmal 20 Minuten dauerte es, da musste Zweckels Neutorhüter Fabian Matschnigg schon hinter sich greifen. Seine Vordermänner hatten es versäumt, das Spielgerät anständig zu klären. Der Ball gelangte per Flanke zurück in den SVZ-Strafraum – wo Paderborns Sefkan Kaynak sich nicht zweimal bitten ließ und kaltschnäuzig ins Zweckeler Eck einnickte. 0:1. Das Gegentor schien die Gäste allerdings wenig zu beeindrucken. Nur sieben Minuten später zeigten Marvin Schulz und Neuzugang Hatim Bentaleb ein Kombinationsspiel über die Außenbahn. In dritter Instanz rollte der Ball dann zu Jonas Schmidt. Und der hämmerte die Kugel zum Ausgleich in die Maschen der Platzherren.
In der 34. Minute dann der große Auftritt des bisher in Zweckel so glücklosen Kevin Klein. Der Angreifer, der zu Beginn der Saison in Appelts Team kam und noch keinen Treffer verbuchen konnte, sah, dass der Schlussmann der Gastgeber zu weit vor dem eigenen Kasten stand. Von der Außenbahn und knapp 25 Meter vom Gehäuse entfernt nahm sich Klein ein Herz. Und zog ab. Über den Goalie hinweg. Direkt zur 2:1-Führung. „Das war richtig stark. Man hat gesehen, dass Kevin das genauso wollte. Die Führung zur Halbzeit war hochverdient“, kommentierte Appelt.
Nach Wiederanpfiff machten die Paderborner allerdings Druck auf das Schlusslicht der Oberliga. „Da waren einige brenzlige Situationen dabei. Wir standen viel zu tief“, so Appelt. In der 65 Minute war es dann erneut Bentaleb, der am Mittelkreis drei Gegenspieler ausspielte, und dann das Auge für Schmidt bewies. Der zögerte nicht. Und erhöhte auf 3:1. Doch wenn der SV Zweckel eines selten geschafft hat, dann, eine Führung souverän ins Ziel zu bringen. So auch gestern. Sieben Minuten vor Ende der regulären Spielzeit gelang SC-Kicker Till Neumann ein kurioses Tor: Eigentlich wollte er flanken. Doch der Mittelfeld-Mann rutschte ab – und bugsierte das Leder direkt ins Zweckeler Tor. „Das kam überraschend. Für uns alle“, befand Appelt verwundert.
Schlussendlich blieb’s aber dann dabei. „Meine Jungs haben gezeigt, dass man durch Kampf vieles erreichen kann. Paderborn ist mit zwei Lizenzspielern aufgelaufen, wir mit unserem letzten Aufgebot. Und trotzdem war unsere Leistung stark. Darauf können wir aufbauen“, resümierte Appelt.