Der 49-Jährige brachte spürbar neuen Schwung, konnte das Team am Ende aber doch nicht vor dem Abstieg retten. Für seine neue Aufgabe soll diese Episode jedoch kein schlechtes Omen sein. Was schon seit Wochen gemutmaßt wurde, ist nämlich nun fix: Drotboom, seit dem Sommer Co-Trainer von Jörg Vollack beim TV Jahn Hiesfeld, übernimmt zum 1. Januar 2016 beim Fußball-Oberligisten den Posten seines scheidenden Chefs. Vollack, der insgesamt noch zweimal als Hauptverantwortlicher an der Seitenlinie steht, gewann sein letztes Heimspiel gegen den 1.FC Mönchengladbach mit 4:1 (0:1).
Vor dem immens wichtigen Kellerduell haben Vereinspräsident Dietrich Hülsemann und Fußball-Obmann Klaus Kohaupt zumindest einen Unruhefaktor beseitigt. Am Dienstag saßen die beiden noch einmal mit Drotboom zusammen, am Donnerstagabend informierte Kohaupt die Mannschaft über die wichtige Personalie. Einige Trainer, auch aus dem westfälischen Raum, hatten sich zuletzt im Mühlendorf angeboten, „aber jetzt wieder jemanden von außerhalb zu holen, hätte keinen Sinn gemacht. Thomas kennt die Mannschaft am besten. Wir denken, dass es die beste Lösung ist“, sagt Kohaupt.
Gutes Verhältnis zur Mannschaft
Auch Drotboom, den alle Welt nur „Drötti“ nennt, ist optimistisch: „Für den Verein ist es sicher die beste und auch kostengünstigste Variante. Ich habe das Gefühl, dass ich mit der Mannschaft sehr gut klar komme und freue mich auf die Aufgabe. Wir werden alle gemeinschaftlich für das Ziel Klassenerhalt arbeiten.“
Viel verändern will „Drötti“ im neuen Jahr nicht, grundsätzlich die Arbeit von Jörg Vollack fortführen. Trainiert werden soll aber, wenn der Verein das organisiert bekommt, montags, mittwochs und freitags. „Und ich finde, dass wir alle noch enger zusammenrücken sollten, Mannschaft, Vorstand und Sponsoren“, sagt Drotboom, der die Kameradschaft mit einigen Aktionen fördern will.
Momentan scheint viel dafür zu sprechen, dass Drotboom im neuen Jahr denselben Kader zur Verfügung hat wie Vollack aktuell. Ein Wechsel von Torjäger Danny Rankl zum Ligakonkurrenten KFC Uerdingen ist zumindest zum jetzigen Zeitpunkt kein Thema mehr. „Ich glaube, dass er am liebsten bis zum Saisonende in Hiesfeld bleiben würde“, hat Drotboom Hoffnung, seinen Torjäger behalten zu können.
Auch Kohaupt hat von den Uerdingern nichts mehr gehört. Genauso wenig wie aus Ratingen. Die Germania hatte nämlich vor einigen Wochen Interesse an Mittelfeldspieler Dennis Hecht gezeigt. Das scheint mittlerweile aber wieder verblasst zu sein.