klare Vorgaben mit auf den Weg gegeben und waren nach den ersten vier Wochen der Vorbereitung nicht der Meinung, dass er diese umsetzen kann", urteilt Fußball-Abteilungsleiter Horst Heinze hart über Sandhowe. Die Entscheidung gegen den früheren Berliner traf allerdings nicht nur der Vorstand, sondern wurde von der Mannschaft mitgetragen, wenn nicht sogar von ihr selbst angestoßen. "Die Spieler waren auch der Meinung, dass es so nicht weitergehen konnte. Dann muss man handeln, so leid es mir persönlich für Wolfgang tut", erklärt Heinze.
Aus privaten Gründen hat auch Joachim Krug seine Probleme mit dem Rauswurf des Coaches. "Wolfgang hat alles versucht, ihm kann man sicher nicht vorwerfen, dass er nicht alles getan hätte, um die gesteckten Ziele zu erreichen", argumentiert der sportliche Berater der Lippestädter. "Wenn man die Zahlen nüchtern betrachtet, dann hat er seine Aufgaben erledigt. Wir sind im ersten Jahr mit ihm aufgestiegen und haben im zweiten den Klassenerhalt, wie auch immer, geschafft. Allerdings sind wir schon mit keiner guten Stimmung aus der zurückliegenden Serie gegangen und diese negative Haltung hat sich nun fortgesetzt."
Auf die Frage, warum man nicht Anfang Juni und damit nach dem geschafften Ligaverbleib einen Schlussstrich gezogen hat, weiß man in Hamm keine richtige Antwort zu geben. "Der Zeitpunkt ist sicher alles andere als optimal, aber zwei Wochen später wäre es noch schlimmer gewesen", meint Heinze mit Blick auf den Meisterschaftsbeginn. "In so einer Geschichte gibt es immer nur Verlierer", nickt Krug. "Zum jetzigen Termin einen Trainer vor die Tür zu setzen macht nach außen hin den Eindruck, die hätten da in Hamm nicht alle Tassen im Schrank", weiß der Ex-Ahlener.
Bei ihm und Heinze standen nach Bekanntgabe des Sandhowe-Aus die Telefone nicht still. Derzeit vereinlose Trainer meldeten sich selbst und boten sich für die Aufgabe an, per Fax gingen auch die ersten schriftlichen Bewerbungen ein. Ein Kandidat, der derlei Anbiederung nicht nötig hat, ist Bernard Dietz. Der Europameister von 1980 war zuletzt bei Rot-Weiß Ahlen tätig, wohnt in Bönen und hat es nicht weit in den Hammer Osten. "Es wäre fahrlässig von uns, wenn wir einen wie den 'Ennatz' nicht auf dem Zettel hätten", gibt Krug zu.
Der neue Mann soll möglichst schnell, am besten noch vor dem kommenden Wochenende die Arbeit aufnehmen. "Für den künftigen Trainer gibt es nur ein Profil: er muss erfolgreich sein", betont Krug. "Er muss die Truppe mindestens auf Platz zehn führen. Folglich haben wir nur einen Schuss frei, sonst spielen wir 2008 in der fünften Liga."