50 Partien hat Erwig mittlerweile für den TSV Marl-Hüls absolviert, dabei satte 48 Mal eingenetzt. Eine Statistik, die ihn selbst überrascht. "Das ist echt nicht schlecht. Da muss ich mir mal selber auf die Schulter klopfen", grinst der 31-Jährige. Seinen eigenen Anteil an den Torerfolgen schraubt er jedoch zurück und gibt das Lob an seine Kollegen weiter: "Letztes Jahr hatte ich mit dem Kadir Mutluer einen überragenden Mann hinter mir, Sebastian Westerhoff bringt auch eine Menge Qualität mit. Als Stürmer bin ich davon abhängig wie die Bälle kommen - und die kommen überragend."
Da kommt es nicht von ungefähr, dass nicht nur er in der Torschützenliste, sondern auch seine Mannschaft in der Tabelle ganz vorne steht. "Wir haben es uns so erhofft. Dass es dann auch so gekommen ist, ist schön", freut sich der ehemalige Düsseldorfer Fortune. Zweifel hat er nur insofern, als dass es schwierig werden wird, die Position bis zum Ende zu halten. Erwig: "Wir haben nicht die Breite an Qualität wie Lippstadt oder Erkenschwick, um lange oben mitzuspielen. Ich glaube schon, wenn wir viele Verletzte hätten, könnten wir hinten raus Probleme bekommen."
Zwar ist ein direkter Durchmarsch in die Regionalliga aus seiner Sicht "nicht möglich". Ein wenig träumt er dann aber doch davon, in die vierthöchste Spielklasse zurückzukehren, wie er einräumt: "Das würde mich schon nochmal reizen. Allerdings würde es für mich dann doch problematisch werden, weil mehr trainiert werden müsste und es längere Auswärtsfahrten gibt." Wegen seines Schichtdienstes als Polizist hatte er schon oft genug Probleme damit gehabt. "Ich wurde in Marl-Hüls mit offenen Armen empfangen und es wurde gleich gesagt: 'Wenn ich arbeiten muss, muss ich arbeiten.' Und wenn beides mal nicht der Fall sein sollte, wäre es auch mal schön, zu Hause zu sein."
Es muss also nicht gleich der Aufstieg sein, dennoch wäre der gebürtige Dorstener gerne mit bei der Musik: "Es wäre einfach schön, wenn wir so viel gewinnen wie möglich. Wir haben schon ordentlich Qualität, da müssen wir unser Licht nicht unter den Scheffel stellen, aber was am Ende drin ist, werden wir sehen."