Zumindest wenn es ums Sportliche geht. Doch die anstehenden Baumaßnahmen im Stadion verderben den Verantwortlichen die gute Laune. Direkt nach dem Leichtathletik-Mehrkampf-Meeting am letzten Juni-Wochenende soll das Stadion für Monate dicht gemacht werden. "Die Bauarbeiten sind sehr umfangreich", berichtet Jens Stieghorst. Der erste Vorsitzende der Germanen erklärt: "Der Platz bekommt eine Drainage und weil sich die Stadt dann nicht für einen Kunstrasen, sondern für ein neues Naturgrün entschieden hat, wird es lange dauern, bis alles gewachsen ist."
Stieghorst rechnet mit rund einem Dreivierteljahr, in dem die Germanen nicht in ihrem Stadion spielen können. Mit dem Sportpark Keramag steht zwar eine Ausweich-Spielstätte zur Verfügung, trotzdem "sind wir alles andere als glücklich darüber", betont Stieghorst. Kein Wunder, schließlich erfüllt der Sportpark nicht die Sicherheitsauflagen für Risikospiele. Da Ratingen mit dem Freundschaftsspiel gegen Fortuna Düsseldorf sowie den Duellen mit Wuppertal und Uerdingen (falls der KFC absteigt) allerdings gleich drei brisante Spiele erwartet, ist Stress vorprogrammiert.
"Es gibt noch keine Lösung dafür, ob, wann und vor allem wo wir dann spielen sollen", gibt der Funktionär zu bedenken: "Deshalb haben wir den Vorschlag gemacht, die Bauarbeiten erst im Oktober beginnen zu lassen. Dann könnten wir diese Spiele vorher noch austragen." Die Entscheidung darüber soll nächste Woche im Stadtrat gefällt werden.
Aber nicht nur logistisch und organisatorisch wird der Klub mit dem Umzug vor Probleme gestellt, sondern auch finanziell. Schließlich bietet der Sportpark nur rund 500 Zuschauern Platz. Für die meisten Ligaspiele ist das ausreichend, aber bei den Top-Partien, zu denen gut und gerne auch mal 1.000 Fans kommen, geht 04/19 mächtig Geld durch die Lappen.
Aber zurück zum Erfreulichen, zum Sportlichen. "Mit der Leistung unseres Teams bin ich mehr als einverstanden", strahlt Stieghorst und hofft, dass der Höhenflug auch in der neuen Saison fortgesetzt wird. Denn bis auf Chamdin Said, der nach RS-Informationen zum Ligagefährten Schwarz-Weiß Essen wechseln soll, verliert Coach Peter Radojewski keinen Stammspieler. Stieghorst: "Den Abgang von Chamdin werden wir mit der Rückkehr von Daniel Keita-Ruel kompensieren."
In der ersten Juni-Woche wird der Angreifer wieder aus dem Gefängnis entlassen und hat als Freigänger erneut die Möglichkeit, bei 04/19 zu spielen. "Er hat sich bei uns immer vorbildlich verhalten, deshalb freuen wir uns auch wieder auf ihn", berichtet Stieghorst: "Wir werden in der neuen Saison dann wieder eine gute Mannschaft haben, mit der wir unseren derzeitigen Platz verteidigen wollen."