Hö.-Nie. - ETB 0:1

Janßen-Elf überrascht auf dem Acker!

So langsam scheint den Bullen aus Kalkar die Luft im Aufstiegskampf auszugehen. Dabei begannen die Mewes-Mannen engagiert, man merkte dem Team von der Düffelsmühle an, dass sie die unnötige Niederlage beim SC Kapellen-Erft wett machen wollten. Bereits nach fünf Minuten leistete ETB-Keeper Tobias Ritz gegen Daniel Boldt ganze Arbeit. Und hätte der agile Linksaußen Dennis Terwiel in der 9. Minute oder der sonst so treffsichere André Trienenjost in Spielminute 16 die Führung für die Kalkarer erzielt, dann wäre die Partie sicherlich ganz anders verlaufen! Aber so stand es zur Halbzeit überraschend 0:0.

Die vom Verletzungspech gebeutelten Gäste aus dem Essener Süden rührten bis dato mächtig Beton an und lauerten auf dem holprigen Geläuf auf eine Konterchance. Diese bot sich dann in der 69. Spielminute als Marco Lüttgen aus der Nahdistanz zum ersten Mal Tim Weichelt im Hö./Nie.-Gehäuse gefährlich prüfte. Der Ex-Homberger musste sich da schon mächtig strecken. Das war das erste Lebenszeichen des ETB!

Und die Kalkarer Bullen? Von denen war in der zweiten Halbzeit wenig bis gar nichts zu sehen. Einzig nennenswerte Aktion war ein 20-Meter-Kracher von Ex-Schalke-Profi Christian Mikolajczak, welcher Knapp am ETB-Tor vorbeiging. Im Grunde lief es auf ein 0:0 hinaus. Doch Pustekuchen! Durch einen kapitalen Bock von Boldt in der 77. Minute kippte die Partie zu Gunsten des Traditionsclubs vom Uhlenkrug. Als letzter Mann wollte der „Lange“ den Ball zu Weichelt klären, doch diesen völlig zu kurzgeratenen Rückpass konnte ETB-Stürmer Lüttgen aufnehmen, vernaschte dann im anschließenden eins gegen eins Weichelt und erzielte die völlig überraschende Führung für die Essener.

In der Schlussphase tat sich dann nicht mehr viel an der Düffelsmühle. Der ETB stand hinten sicher und der Tabellenführer offenbarte nicht gekannte Abstimmungsfehler und Fehlpässe im Angriffspiel. So blieb es nach gespielten 93 Minuten beim 1:0 Auswärtserfolg für die Gäste. Für den SV Hö./Nie. war es binnen sieben Tage der zweite Nackenschlag im Aufstiegsrennen und so fand auch Routinier Mikolajczak nach dem Schlusspfiff deutliche Worte: „Wir befinden uns in der schwierigen Phase, das wird jetzt ein Charaktertest in den kommenden Wochen. Das ist heute bitter. Aber ich denke, dass die Mannschaft stark genug ist das Ruder rumzureißen. Wir haben jetzt zwei Spiele verloren - mein Gott, so eine Phase durchlebt jede Mannschaft im Laufe der Saison. Jetzt heißt es für uns hart arbeiten, um dann nächste Woche auswärts zu punkten.“

Für ETB-Sportdirektor Matthias Herget war die Welt nach dem 1:0-Auswärtserfolg in Ordnung: „Das war heute hier sicherlich ein überraschender Sieg, aber wie die Mannschaft aufgetreten ist, hat sie sich das auch redlich verdient. Die Jungs haben wenige Chancen zugelassen und zum richtigen Zeitpunkt den entscheidenden Konter gesetzt. Ich bin völlig zufrieden mit der Einstellung der Jungs und fahre nun fröhlich ins Ruhrgebiet zurück.“