Amara Condé hatte viel Zeit, um nachzuzählen, mit wie vielen Spielern Fortuna Sittard in der Schlussphase seines Gastspiels beim SC Heerenveen auf dem Feld stand. Er dürfte auf zwölf gekommen sein.
Denn kurz vor Schluss wechselte Sittard zwar zweifach, allerdings verließ Jasper Dahlhaus den Rasen nicht unmittelbar. So war Sittard eine halbe Minute lang zu zwölft. Als Dalhaus den Platz verließ, sicherte sich Sittard eine Ecke - die Rodrigo Guth zum 2:2-Endstand in der 90. Minute verwandeln sollte.
Robin van Persie, Trainer des SC Heerenveen und niederländische Fußballlegende, wetterte im Nachgang bei "ESPN": "Was vor diesem Tor passiert ist, finde ich sehr speziell. Fortuna Sittard war eine Minute lang mit zwölf Mann auf dem Platz. Anscheinend ist das erlaubt und möglich. Das kann man sich nicht vorstellen, oder? Dass das einfach erlaubt ist."
Weiter sagte er: "Normalerweise rede ich nie mit Schiedsrichtern und lasse sie immer ihre Arbeit machen, aber es kann doch nicht sein, dass sie mit zwölf Mann spielen. Das ist doch undenkbar. Also habe ich dem vierten Offiziellen die Frage gestellt: 'Sollte man nicht etwas tun?'"
Ob es noch weitere Folgen geben wird, ist offen. Sittard ist vorerst Achter, Heerenveen Zehnter. Es geht um die internationalen Plätze.
Amara Condé hat sich in Deutschland hochgearbeitet
Condé steht nach drei erfolgreichen Jahren in Magdeburg seit Sommer 2024 in Heerenveen unter Vertrag. Der gebürtige Freiberger kommt allerdings erst auf neun Saisoneinsätze in Niederlandes höchster Spielklasse, wobei ihm eine Vorlage gelungen ist. Zu Saisonbeginn musste er verletzt passen.
Auch im Ruhrgebiet ist das einstige Talent von Bayer Leverkusen und des VfL Wolfsburg bestens bekannt. Schließlich spielte Condé von 2019 bis 2021 bei Rot-Weiss Essen. Zu Regionalliga-Zeiten war das. In Summe absolvierte Condé 67 Spiele für RWE, traf viermal und gab zehn Vorlagen.
Dann zog er weiter zum 1. FC Magdeburg. Mit den Sachsen-Anhaltinern stieg er in der Saison 2021/22 als Stammspieler von der 3. in die zweite Liga auf und etablierte sich auch im deutschen Unterhaus. Dort war er sogar Kapitän. 103-mal streifte sich Condé das Trikot der Bördestädter über, ehe er im Sommer 2024 dann eben nach Heerenveen weiterzog. Bisher mit mäßigem Erfolg.