Im Verfolgerduell der Oberliga Niederrhein traf der Wuppertaler SV auf die Zweitvertretung des MSV Duisburg. Die Mannschaft von Peter Radojewski konnte das Spiel vor 1740 Zuschauern im Stadion am Zoo durch die Tore von Jannik Löbe (37.) und Christian Hausmann (51.) mit 2:0 für sich entscheiden, auch wenn unerwarteterweise vor allen Dingen die Schiedsrichter im Vordergrund standen.
„Ich bin froh und glücklich über dieses Ergebnis. Die überraschende Unterbrechung hat uns insofern geholfen, dass wir uns nochmal sammeln und besprechen konnten. Die Fehler, die wir noch in den ersten 20 Minuten gemacht haben, konnten wir dadurch abstellen. Nach der Pause waren wir absolut am Limit und wir hätten noch höher gewinnen können. Es freut mich auch, dass wir es im dritten Spiel geschafft haben, wieder zu Null zu spielen“, freute sich der WSV-Trainer nach dem Spiel.
„Uwe, Uwe, Uwe!“
Zunächst begann die Partie sehr ausgeglichen, beide Teams tasteten sich in den ersten Minuten behutsam ab. Dann musste die Partie auf kuriose Weise unterbrochen werden, da der Schiedsrichter-Assistenten Frank Tammschick verletzt am Seitenrand stand und nicht mehr laufen konnte. Zuerst wurde er vom Mannschaftarzt der Wuppertaler noch auf dem Feld am Oberschenkel behandelt, da der Remscheider aber mit seiner Verletzung nicht mehr weiterspielen konnte, schickte der Chef-Referee Andre Berger beide Mannschaften nach etwa 25 gespielten Minuten beim Stand von 0:0 zurück in die Kabine.
Die Suche nach einem möglichen Ersatz, welche vom Stadionsprecher über das Mikrofon in die Blöcke getragen wurde, lief nun auf Hochtouren. Die Begegnung blieb für insgesamt 20 Minuten unterbrochen. Ein Ersatz konnte zum Glück im Publikum gefunden werden. Uwe Menzel, der zum ersten Mal als Zuschauer im Stadion am Zoo anwesend war, sprang ein, wurde von allen Zuschauern euphorisch begrüßt und somit zum Mann des Abends. Die Zuschauer feierten ihn immer wieder lautstark, vor allen Dingen wenn er den Ball zu Gunsten des WSV im Aus anzeigte. Die gesamte Haupttribüne skandierte dann immer wieder seinen Namen und rief „Uwe, Uwe, Uwe“.
Wuppertal konnte die Unterbrechung für sich nutzen Die Bergischen knüpften nach Wiederbeginn nahtlos an ihr Spiel an. Auch die Gäste aus Duisburg kamen nach der unfreiwilligen Pause gut ins Spiel zurück. Generell wurde die Partie schneller und muntere, beide Teams drängten noch vor der Pause auf den Führungstreffer. Dies gelang den Hausherren nach schönem Zuspiel von Davide Leikauf auf Jannik Löbe, der am zweiten Pfosten zum 1:0-Treffer aus kurzer Distanz einköpfen konnte (37.). Die Wuppertaler kamen deutlich besser aus der Halbzeit zurück auf den Platz und hatten die Begegnung in der zweiten Hälfte problemlos im Griff. Nach einem Eckball konnten die Bergischen durch Kapitän Christian Hausmann auf 2:0 (51.) erhöhen. Die Gastgeber waren daraufhin deutlich die spielbestimmende Mannschaft und das Ergebnis hätte noch viel höher ausfallen können.
„Ich bin sehr enttäuscht, wir haben uns viel vorgenommen und haben auch körperlich viel investiert. Aber wir machen einfach zu viele individuelle und taktische Fehler“, bilanzierte MSV-Trainer Manfred Wölpper nach dem Abpfiff sichtlich angefressen.
Ein letztes und weiteres Kuriosum: Der gesperrte Tim Manstein wurde in der 66. Minute eingewechselt, da die Verhandlung erst am Freitag stattfindet, durfte er im Spiel ran.