Wegen des frühen Saisonstarts der Oberliga Niederrhein muss der neue Coach Werner Wildhagen auch beim Training improvisieren. „Wir trainieren im Moment zweigleisig“, verrät der neue Verantwortliche an der Seitenlinie des TuS, der zur kommenden Spielzeit Carsten Baumann ersetzt. „Sollten wir letztendlich doch absteigen, werden wir uns bis Mitte Juli nur ein bis zweimal die Woche treffen.“
„In der Defensive nicht stabil genug“
Seinem Kader traut der 55-Jährige einiges zu, sofern man die Schwächen in der Abwehrarbeit abstellen kann. „In der Defensive müssen wir die Ursache suchen. 80 Gegentore sind einfach zu viel. Da waren wir nicht stabil genug.“ Dennoch möchte der vom GSV Moers an den Windmühlenweg gewechselte Linienchef das Spiel nach vorne suchen. Wildhagen: „Dass wir unsere Defensive stärken wollen, heißt ja zwangsläufig nicht, dass wir uns hinten reinstellen.“
Große Änderungen wird er am Kader jedoch nicht vornehmen. Nur auf sechs bis sieben Kaderpositionen soll es Veränderungen geben. „Mit der Truppe hätte man eigentlich niemals auf einem Abstiegsplatz stehen dürfen. Die Jungs sind nicht umsonst im Pokal so weit gekommen.“
Aleksandar Pranjes, erst im Winter von der TuRU Düsseldorf gekommen, wird wohl ebenso wie Andreas Altenbeck nicht mehr mit dabei sein. Der 22-jährige Linksaußen stellte sich beim Regionalligisten Alemannia Aachen im Probetraining vor, konnte dort jedoch nicht überzeugen. Als Ersatz konnten die Meerbuscher mit Mehmet Özer (FSV Duisburg) und Simon Poredda (GSV Moers) zwei alte Bekannte des Trainers präsentieren. Beide Verträge sind sowohl für die Oberliga, als auch für die Landesliga unterzeichnet worden.
"Breite des Kaders mindestens so wichtig wie die Qualität"
Sollte die TuS in der Oberliga bleiben, erwartet Wildhagen eine physisch, wie psychisch harte Saison: „Auch die einstellig platzierten Mannschaften werden bis zum Schluss um den Klassenerhalt kämpfen müssen.“ Sollte der Winter 2014 ähnlich lang andauern, wie der vergangene, ist die Breite des Kaders mindestens so wichtig wie die Qualität. „Der Klub hatte in der Vergangenheit oftmals Probleme, seine Ausfälle nicht kompensieren zu können.“ Es sei auffällig gewesen, dass einigen Mannschaften zum Ende hin die Luft ausgegangen ist.
So hat auch die TuS den Abwärtstrend nicht mehr aufhalten können. „So ein Unfall sollte dazu führen, gewisse Dinge im Verein zu verbessern. Der Jugendbereich muss nachwachsen und das Gerüst für die Zukunft bilden.“