In einer Pressemitteilung des FVN stellt Geschäftsführer Rainer Lehmann klar, welche Folgen die Wuppertaler Insolvenz hat: „Wird das Insolvenzverfahren bis zum 30. Juni eröffnet, oder mangels Masse abgelehnt, wird der WSV gem. §6 der DFB-Spielordnung auf den letzten Tabellenplatz der Regionalliga-West gesetzt und ist damit erster Absteiger.“
Bedeutet im Klartext: Entgegen anders zuvor lautenden Mitteilungen des FVN wird der WSV als dritter sportlicher Absteiger gewertet. Somit bleiben der TuS Bösinghoven und der SV Uedesheim knapp zwei Wochen nach Saisonende doch noch fünftklassig und die Oberliga Niederrhein wird erneut eine 20er Staffel.
"Habe mich nicht abspeisen lassen"
Die Posse ausgelöst hat Daniel Peters, Bösinghovens Fußball-Abteilungsleiter: „Ich hatte mich einfach nur gefragt, warum Köln II drin bleibt und wir nicht, wenn doch die WSV-Reserve ans Tabellenende gesetzt wird. Daraufhin habe ich beim Verband angerufen.“ Schließlich sei die Faktenlage bei der Insolvenz von Rot-Weiss Essen identisch gewesen. Peters: „Ich habe mich dabei auch nicht abspeisen lassen und wollte es mit dem entsprechenden Paragrafen belegt haben.“ Der DFB hat darauf dem FVN mitgeteilt einen Fehler begangen zu haben. Lehmann verneint dies: „Der WSV hat das Heft des Handelns in der Hand. Da kann dem Verband kein Vorwurf gemacht werden.“
Bösinghoven und Uedesheim hängen durch das Tohuwabohu seitens des FVN in der Luft. Sollte sich die Eröffnung des Insolvenzverfahrens bis zum 30. Juni hinziehen, hätten die beiden „Vielleicht-Absteiger“ nur vier Wochen bis Spielbeginn Zeit, eine oberligataugliche Mannschaft zusammenzustellen. „Wir werden eine schlagkräftige Truppe für die Landesliga aufbauen, die im Fall des unerwarteten Klassenerhalts aber vielleicht auch in der Oberliga bestehen könnte. Die Unentschlossenen können in der Vorbereitung hinzukommen“, nimmt Bösinghovens Geschäftsführer Gerd Schubert die Hängepartie gelassen zur Kenntnis. „Jetzt müssen wir aber unsere Vorbereitung komplett über den Haufen werfen“, ärgert sich Peters mit einem kleinen Lächeln.
