Beim 2:2 (1:2) im hitzigen Derby zwischen dem VfB Speldorf und dem VfB Homberg mit sechs Gelben Karten und einem verschossenen Foulelfmeter stand somit das Sportliche nicht mehr im Mittelpunkt. Auch, wenn die Gäste diesen theoretischen Zähler noch benötigten, stand seit Langem auf beiden Lagern der Verbleib in der Oberliga fest.
Also verabschiedeten die Verantwortlichen der Hausherren nach dem Spiel neben Niklas Leven und Mümin Aktürk auch Jonas Hergesell. Der Youngster schnürt in der kommenden Saison die Schuhe unter Frank Zilles für den ambitionierten Ligakonkurrenten TuRU Düsseldorf. "Klar, die geben zwar nie das Ziel Aufstieg aus, dennoch möchte ich dort gerne ganz oben mitspielen", so der Verteidiger zu seinen Wechselabsichten.
Noch tiefer mag der Schmerz bei den Mülheimern sitzen, in der kommenden Saison auf Kapitän Toni Munoz-Bonilla verzichten zu müssen. Nach zahlreichen Angeboten, unter anderem von der SSVg. Velbert, hat er sich schlussendlich für die "Zwote" des MSV Duisburg entschieden. Die Qualitäten des Ex-Düsseldorfers, der zwei Jahre für Speldorf aktiv war, sind der Konkurrenz nunmal nicht verborgen geblieben.
Fußball gespielt wurde aber auch. Und da starteten die Gäste aus Homberg furios. Zuerst verballerte Almir Sogolj einen an ihm verschuldeten Foulelfmeter (3.), eher er seinen Lapsus wieder gutmachte und die 1:0-Führung nach maßgenauer Flanke von Kapitän Mirko Urban erzielte (18.). "Die erste Hälfte war richtig gut von uns. Wir haben geil gespielt", schwärmte auch Coach Günter Abel. Das 2:0 durch Fabian Jarzombek (33.) ließ die Gastgeber nicht gut aussehen.
Doch praktisch im direkten Gegenzug konnte Blerton Balaj den Anschluss erzielen (35.), nachdem der starke Tim Seidel die Vorarbeit leistete. Von nun an kamen die Speldorfer besser ins Spiel. "Wir können eine Führung einfach nicht konsequent über die Zeit bringen", schüttelte Abel den Kopf. So war es Ibrahim Er, der, nach erneutem Zuspiel von Seidel, im zweiten Durchgang wirklich noch für den Ausgleich sorgte (67.). Auch in der kommenden Saison wird es das Derby wieder in der Oberliga geben. Wer das Spiel im Mülheimer Ruhrstadion gesehen hat, wird auch dann gerne wiederkommen. Nachbarschaftsduelle haben eben immer etwas ganz Besonderes zu bieten.