Während das Derby eine einseitige Angelegenheit zu Gunsten des ETB war, kochten nach dem Abpfiff die Emotionen aber hoch. Speldorfs Coach Oliver Röder, der eigentlich nicht für Schiedsrichterkritik bekannt ist, ging zum Unparteiischen Pascal Dey: „Ich habe ihm die Hand gegeben und gesagt, dass ich zu seiner Leistung keinen Kommentar abgebe“, erzählte Röder: „Er hat sich dann etwas in den Bart genuschelt, woraufhin ich meinte, dass wir uns nicht mehr wiedersehen werden, weil es unser Recht ist, einen Schiri abzulehnen.“
Der Referee, der nach Mülheimer Angaben die Grün-Weißen zum dritten Mal verpfiffen hat, trieb Röder dann zur Weißglut: „Er antwortete mir vor den Zuschauern: ‚Ja, wenn ihr absteigt!‘ Das ist respektlos und nicht tragbar“, echauffierte sich der Trainer. „Er versucht seine Unsicherheit mit übertriebener Theatralik zu überspielen und schießt dann so über das Ziel hinaus. Das ist unverschämt. So etwas müssen wir uns nicht bieten lassen.“ Auch Manager Ingo Pickenäcker war empört und kündigte an, beim Verband vorstellig zu werden.
Doch der Ex-Profi hatte auch noch eine gute Nachricht. Neben Tim Seidel, der einen Zweijahresvertrag besitzt, haben jetzt auch Alen Ademovic, Anil Ozan und Ibrahim für die neue Saison zugesagt. Pickenäcker: „Ich habe auch schon mit einigen externen Kandidaten gesprochen und bin mir sicher, dass ich bis nächstes Wochenende Klarheit haben werde, wer kommt.“
Während sich die Speldorfer aufregten, genossen die Essener ihren Triumph. Durch den 2:0-Erfolg, den vierten Sieg in Folge, hat sich die Elf von Dirk Helmig jetzt sogar auf Rang fünf vorgeschoben.
Allerdings wollte Helmig die Serie nicht überbewerten: „Das Spiel hätte auch anders ausgehen können. Aber zum Glück haben wir noch das 2:0 nachgelegt." Stefan Rott und Mahmoud Najdi zeichneten sich für die Treffer verantwortlich. Deshalb zeigte sich Helmig am Ende zufrieden: "Wir können mit den drei Punkten hochzufrieden und glücklich sein."