Beim sensationellen 4:2-Sieg des SCW am Sonntag waren die Tugenden aber wieder zu sehen - ans Tageslicht befördert von Jörg Silberbach, der die kriselnde Truppe vor ein paar Tagen übernahm und ihr vor allem eines zurück gab: den Glauben an die eigene Stärke! "Ich habe den Jungs gesagt: 'Ihr habt die Qualität für die Oberliga. Egal, wie dieses Spiel ausgeht. Egal, was passiert. Ihr seid Oberliga-tauglich.'"
Schon gegen die Spvgg. Erkenschwick hatte Silberbach gute Ansätze gesehen - trotz der unglücklichen 0:1-Niederlage. Zur guten Defensivleistung kam nun Selbstvertrauen und Spielfreude hinzu. "Es war ja ein verdienter Sieg. Das hat auch Peter Cestonaro ausdrücklich gesagt", freute sich Silberbach, der den TuS am Mittwoch gegen Wattenscheid ganz genau unter die Lupe genommen und seine Mannschaft punktgenau eingestellt hatte. Sonderlob gab es für den Doppeltorschützen Marc Schröter, aber auch für Mustafa Kaya. Der kleine Westfale nahm den bulligen Narciel Mbuku regelrecht aus dem Spiel. Das Engagement stimmte also, so dass Silberbach nicht mal nach dem Ausgleich oder dem 2:3-Anschlusstreffer wirklich zweifelte. Dass Marco Maser in den letzten Sekunden einen Handelfmeter in die Wolken setzte, war dann nur noch eine Randnotiz.
Greift nun also am Schloss Strünkede der "Neururer-Effekt", auf den Routinier Matthias Krantz gesetzt hat? "Naja", will sich Silberbach nicht mit dem Bochumer Retter auf eine Stufe stellen - aber auch nicht als Spaßbremse dastehen. "Wir haben allen Grund zur Freude und genießen diesen Erfolg. Da ist sogar die lange Rückfahrt ausnahmsweise mal super."
Gratulation aus Wattenscheid
Erst recht, wenn das Telefon vor lauter Gratulationen nicht mehr stillsteht. "Marco Ostermann hat sich eben schon gemeldet", berichtete Silberbach. Kein Wunder: Die Schützenhilfe des Nachbarn wurde an der Wattenscheider Lohrheide fast ebenso bejubelt wie der eigene Dreier gegen Bielefeld.