Damit verwehrte der Torschütze dem neuen Westfalia-Trainer Jörg Silberbach einen Punktgewinn zum Einstand. Und es war wahrlich kein Leckerbissen, den die 400 Zuschauer am Dienstagabend im Stimbergstadion zu sehen bekamen. In der ersten Halbzeit quälten sich beide Teams über den Rasen. Viel Spielfluss kam in der Partie nicht auf, Langeweile dominierte. Die erste wirkliche Torchance im Spiel datierte aus der 43. Minute, als Stefan Oerterer nach schönem Zuspiel von Sebastian Westerhoff in den Strafraum eindrang. Doch in einer Eins-gegen-Eins-Situation kam Oerterer mit seinem Heber nicht am Herner Keeper Marcel Johns vorbei.
Nur zwei Minuten nach Wiederanpfiff schickte Schiedsrichter Philip Dräger den Erkenschwicker Nils Eisen nach einem taktischen Foul im Mittelfeld an Marc Schröter mit Gelb-Rot vom Platz. Kurios: die erste gelbe Karte sah Eisen wegen Meckerns beim Schiedsrichter auf dem Weg in die Kabine in der Halbzeitpause.
Die Silberbach-Truppe konnte aus der unverhofften Überzahl zunächst kein Kapital schlagen, auch wenn sich die Herner bemühten. So vergab Schröter in der 75. Minute die beste Chance für die Gäste. Sein Schuss von der Strafraumgrenze ging allerdings knapp über das „Schwicker“-Tor. Am Ende war das Glück dann auf Seiten der Gastgeber. Oerterer flankte in den Strafraum. Dort setzte sich Aaron Vasilou im Luftduell gegen einen Gegenspieler durch und köpfte aus zwei Metern zum 1:0 für Erkenschwick ein (88.).
„Das ist wohl das alte Lied, wenn du unten stehst hast du kein Glück. Herne hat hier keine Niederlage verdient. Ich wusste, dass wir trotz Unterzahl in der zweiten Halbzeit einige Chancen bekommen. So machen wir kurz vor Schluss das Tor. Das ist natürlich extrem schön. Wir haben jetzt 50 Punkte und uns trägt einfach die Effizienz und die Effektivität“, freute sich Erkenschwicks Coach Magnus Niemöller.
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„Wir haben eine engagierte Leistung abgeliefert. Ein paar taktische Sachen haben wir vor der Partie umgestellt. Das hat auch in der ersten Halbzeit gut geklappt. Dass wir dann Erkenschwick trotz Überzahl in der zweiten Halbzeit nicht an die Wand spielen, war klar. Den Jungs fehlt einfach noch das nötige Selbstvertrauen“, resümierte Hernes neuer Trainer Jörg Silberbach und fügte an: „Es war wichtig für mich, die Jungs einmal spielen zu sehen. So wissen wir, wo wir in den nächsten Wochen genau anpacken müssen.“