An zwei Szenen war festzumachen, dass es mit dem Klassenerhalt für Westfalia Herne scheinbar einfach nicht sein soll. Denn ein zweifelhafter Elfmeter führte zur glücklichen Führung für den TuS Heven. Ali Abou-Saleh war zu Boden gegangen, Mark Heinrich verwandelte den Strafstoß (28.). „Ich weiß nicht, ob ich den gepfiffen hätte“, bekannte TuS-Coach Jörg Behnert.
Auf der Gegenseite scheiterte dann erst Samed Sazoglu an der Querlatte (40.), schließlich vergab auch noch Rasit Tekin eine Großchance (51.). „Das Ergebnis ist deshalb so richtig ärgerlich, weil der Dreier absolut drin war“, kommentierte SCW-Coach Uli Reimann den neuerlichen Tiefschlag.
Zwar will der Ur-Westfale im Kampf um den Ligaerhalt die weiße Fahne noch nicht hissen, aber beim 49-Jährigen ist der Optimismus gewichen, Realismus eingekehrt: „Hier sind ja keine Phantasten am Werk. Wir müssen zweigleisig planen, auch wenn man das nicht gerne hört.“ Das Umfeld des Traditionsklubs sei zur Zeit einfach nicht Oberliga-reif. „Mit einem Etat von 50.000 Euro kann man vielleicht in der Landesliga spielen“, raunte Reimann – man kann sich aber keinen Stürmer kaufen, der in dieser Spielklasse Qualität und Torgefahr ausstrahlt. Und genau die fehlt dem SCW.
Und das Glück kommt - so sagt es eine alte Fußball-Weißheit - auch nicht zu dem, der es am nötigsten braucht.