Eindeutiger hätten die Vorzeichen zum stadtinternen Duell sicher nicht seien können: Erster gegen Letzter. Größter gegen kleinsten Jahresetat. Unbesiegt seit zehn Spielen gegenüber acht Niederlagen in Folge. Eigentlich eine klare Sache und zu Beginn der Partie sah es auch so aus, als wäre der Sieg für den KFC reine Formsache. Der Tabellenführer dominierte und ging bereits nach neun Minuten per Foulelfmeter durch Issa Issa in Führung.
Umso bemerkenswerter, wie sich der Underdog aus Fischeln nach diesem frühen Gegentreffer präsentierte. Trotz einer schier aussichtslosen Situation spielte der VfR mutig nach vorne und kam immer wieder zu guten Gelegenheiten. Bis zur 60. Spielminute dauerte es, dann fiel der verdiente Ausgleich. „Über das 1:1 habe ich mich gefreut“, überraschte KFC-Coach Eric van der Luer mit seine Aussage auf der Pressekonferenz und erklärte weiter: „Mit dem Auftreten nach dem 1:0 war ich überhaupt nicht zufrieden. Wahrscheinlich wollten die Spieler ganz Krefeld nur zeigen, wie schön sie Fußball spielen können.“
Tatsächlich wirkten in der ersten Stunde der Partie viele Aktionen des KFC zu kompliziert und verspielt. Erst nach dem Gegentreffer wachten die Spieler auf und krempelten sich die Ärmel hoch. Hatte das Gäste-Team im heimischen Stadion erst mal wieder ein paar Gänge hochgeschalten, reichten Stürmer Emrah Uzun neun Minuten, um den erneuten Führungstreffer zu erzielen.
Danach war es für Uerdingen ein Leichtes, gegen die durch eine Gelb-Rote Karte in der 78. Minute geschwächten Kellerkinder Gefahr zu erzeugen. Als das 3:1 fiel (89.), war die Begegnung längst entschieden.
Fischelns Trainer Josef Cherfi schaute trotz erneuter Niederlage positiv in die Zukunft: „Wenn der Kader zu 100 Prozent fit ist, werden wir uns unsere Punkte holen. Wir haben genug Qualität, um da unten rauszukommen.“ Mit einer solch kämpferischen Leistung wie gegen den KFC sollte dies auch tatsächlich möglich sein.