Als er den Rasen betrat, wurde er mit Schmähgesängen von den eigenen Zuschauern verhöhnt: „Du hast die Haare schön“, hallte es aus dem Fanblock.
Kein Wunder, denn „Wuschelkopf“ Kuta fällt mit seiner langen, lockigen Haarpracht unweigerlich auf. „Solche Rufe bin ich mittlerweile gewohnt“, nahm es der 22-Jährige gelassen. Doch der Spott hielt nicht lange an, denn der Neuzugang machte sich durch seine robuste Spielweise sofort bei den Fans beliebt. Direkt vor dem Fanblock lieferte sich der Flügelflitzer eine Schubserei mit Duisburgs Linksverteidiger Kevin Wolze.
Selbst als MSV-Kapitän Branimir Bajic zum Schlichten herbeieilte, zeigte er keinen Respekt und pöbelte weiter. Kuta machte keine Anstalten, sich aus dem Gemenge zurückzuziehen und beharrte so lange auf sein Recht, bis auch der Letzte in der emotionsgeladenen „Grotenburg“ es kapiert hatte, dass es Wolze war, der „ganz klar nachgetreten hat“.
Dass er selbst in einem Testspiel bis an die Grenze des Erlaubten geht, machte Kuta ad hoc zum neuen Publikumsliebling. Die Anhänger skandierten: „Kuta, Kuta.“ „Es ist ein geiles Gefühl, wenn die eigenen Fans deinen Namen rufen“, ist der ehemalige Essener Rot-Weisse sichtlich froh, dass sich das Blatt schnell wendete.
Es scheint auch so, als hätte er sich auch innerhalb der Mannschaft gut eingelebt. Kuta war der herausragende Akteur, der neben seinen wilden Wortgefechten auch spielerisch überzeugen konnte. Und nicht nur die Fans, sondern besonders er selbst ist von sich überzeugt. Auf die Frage, ob er sich fit genug fühle, um sich einen Stammplatz beim KFC zu erkämpfen, gab er zu Protokoll: „Ich bin immer fit.“
Sollte er die Leistung aus dem Testspiel auch in der Saison bestätigen, wird er von den Fans sicherlich nicht mehr verhöhnt, sondern nur noch gefeiert.
