Die Zentrale Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS) der Polizei hatte diesen Entschluss aus Sicherheitsgründen gefasst. Das Relegationsrückspiel gegen den KFC Uerdingen wird somit am Sonntag (15 Uhr) nicht in der Kray-Arena, sondern am Essener „Uhlenkrug“ ausgetragen. Eine Entscheidung, die Oberholz auf die Palme bringt: „Ich empfinde eine Wut wie schon lange nicht mehr in meinem Leben. Die ZIS hat sich über alles hinweg gesetzt und uns sportlich wie organisatorisch benachteiligt. Dank des Feiertags haben wir nur drei Werktage Zeit, eine logistische Meisterleistung abzuliefern. Das ist ein Unding.“
Bereits kurz nach der Auslosung der Relegationsspiele waren Oberholz und die Krefelder aneinander geraten. Die Verantwortlichen des KFC wetterten von Beginn an gegen die Austragung an der Buderusstraße, weil ihre Anhänger dort nur 150 Karten bekommen hätten. „Wir werden, wie schon in Wuppertal, aber von 4.000 Fans begleitet“, meint Vize-Chef Andreas Scholten.
Lakis nun auch an der Pfeife?
Bei solchen Aussagen schäumt Oberholz vor Wut: „Die haben diese Zahl nur in den Raum geworfen, um unseren Standort in Frage zu stellen Ich glaube nicht, dass es eintrifft. Aber vielleicht wird Herr ‚Lakis’ (Präsident und Hauptsponsor des KFC, Anmerkung der Redaktion) ja jetzt noch als Schiedsrichter aufgestellt. Dann ist doch alles in Ordnung.“ Darüber kann Scholten indes nur müde lächeln: „Auf solche Diskussionen begeben wir uns gar nicht erst herab. Aber wenn er es wünscht, Herr ‚Lakis’ macht es bestimmt.“ Scholten zeigt sich mit der Verlegung allerdings nur bedingt einverstanden: „Der ‚Uhlenkrug’ ist zwar nicht unser Wunschergebnis, weil die Kapazität auf 5.000 Zuschauer beschränkt wurde und wir nur 1.200 Karten bekommen. Aber wenn in Essen nicht mehr möglich ist, müssen wir damit leben.“
Die ZIS stimmt für die Verlegung, weil in der Kray-Arena die Sicherheitsstandards nicht ausreichend sind. Schließlich erwartet der FCK rund 2.500 eigene Zuschauer. Zudem sind die Uerdinger Anhänger in dieser Saison immer wieder durch Krawalle aufgefallen. Die Polizei sieht ein gesteigertes Konfliktpotenzial und entschied sich deshalb für den „Uhlenkrug“. „Dass der KFC Teilnehmer der Relegationsrunde sein könnte, ist seit Monaten bekannt. Wir stehen seit dem 28. Mai als Kandidat fest“, schimpft Oberholz. „Warum wurden wir seitens der ZIS oder des Verbandes nicht schon vor Wochen darauf aufmerksam gemacht, dass wir bei einem Los gegen Uerdingen nicht zu Hause spielen dürfen? Dann hätten wir noch genügend Zeit gehabt, alles zu organisieren. Außerdem hätten wir auch mal auf Naturrasen trainiert.“
Das ist auch das Hauptargument, warum Kray mit der Verlegung nicht leben kann. Schließlich spielt der FCK auf einem Kunstrasen. „Dort sind wir sehr erfolgreich und es wäre sicherlich ein Vorteil für uns gewesen“, hebt Manager Patrick Siebert an. „So ist uns aber dieser sportliche Vorteil sowie das Heimrecht genommen worden.“ Oberholz geht sogar noch weiter: „Mit dieser Entscheidung ist die sportliche Wertigkeit der Relegation auf den Nullpunkt gesunken.“