„Wir wollten gewinnen, um den Anschluss nach oben zu halten. Das ist uns gelungen.“
Dabei begannen die Gäste stark und ließen den Hausherren kaum Raum zur Entfaltung. Schon nach zwei Minuten hämmerte Ersan Tekkan einen Schuss aus 25 Metern an die Latte. Nur wenig später flankte Saban Ferati mustergültig auf den Kopf von Kosi Saka, der unbedrängt zum 1:0 für den KFC einnicken konnte (4.).
Die Jung-Elf bestimmte weiter das Geschehen und wurde in der 33. Minute durch eine umstrittene Entscheidung des Schiedsrichters Cetin Sevinc kurzzeitig aus ihrem Trott gerissen. Franck Patrick Njambe lieferte sich im Strafraum ein Duell mit SVS-Stürmer Seyit Ersoy. Dieser kam zu Fall, Sevinc zeigte auf den Punkt und schickte Njambe mit der Roten Karte vom Platz. Tobias Urban verwandelte den Strafstoß souverän ins rechte Eck zum 1:1 (34.). „Das war eine totale Fehlentscheidung. Elfmeter ja, aber niemals rote Karte“, ärgerte sich Trainer Jung.
Doch der Mannschaft von Martin Stroetzel gelang es aus knapp 55 Minuten Überzahl nicht, Kapital zu schlagen. Zwar gab es gleich nach Wiederanpfiff eine Doppelchance durch Marek Klimczok, doch einmal ging der Schuss knapp am KFC-Tor vorbei, das zweite Mal streifte er nur das Außennetz (50./ 53.) . Mehr brachte Schermbeck nicht zustande. Viel zu harmlos und uneffektiv agierte die Stroetzel-Truppe und baute den Gegner so wieder auf.
Die Konsequenz: das 2:1 durch Emrah Uzun nach schönem Doppelpass mit Saka (77.). „Die Jungs haben gefightet und sind am Ende dafür belohnt worden. Wir haben unheimlich viel Leidenschaft an den Tag gelegt und uns weiter auf den Fußball konzentriert“, freute sich Jörg Jung.
Überhaupt nicht zufrieden mit dem Auftritt seines Teams war indes Stroetzel: „Da haben wir endlich mal ein paar Zuschauer im Stadion und dann spielen wir so einen Stiefel runter. Das ist nicht zu entschuldigen. Kein Wille, keine Einsatzfreude, kein durchdachtes Spiel. Das war mit Abstand das schlechteste, was ich in meiner Zeit als Trainer gesehen habe. Das hat mit Fußball überhaupt nichts mehr zu tun gehabt. Den Willen das Spiel zu gewinnen, haben alle Spieler zu Hause gelassen.“