Schließlich spielte sein Team gegen sie alle hintereinander: gegen Duisburg am 20. Spieltag (0:3), eine Woche darauf gegen Bielefeld (0:4) und nun gegen Aachen. Dass ausgerechnet das Spiel gegen Aachen mit dem niedrigsten Ergebnis endete, widerlegt Röders Aussagen allerdings nicht. „Wir haben in allen drei Spielen gegen U23-Teams angedeutet, dass wir dagegen halten können“, sagte der Coach. Das Problem dabei: Andeutungen reichen nicht zum Sieg. Das weiß auch Röder: „Wir hatten viele Chancen und erzielten kein Tor. Die gnadenlose, bittere Wahrheit ist nunmal seit Adam und Eva: Spiele gewinnt man nur, wenn man Tore macht.“ [infobox-right]VfB Speldorf: Hillebrand – Akyildiz, Kuzniarz, Flöth, Acikgöz (75. Pütters) – Papoulidis (60. Beric), Elidrissi, Hinz, Akdeniz (60. Ademovic)– Sipahi, Altin. Aachen II: Hohs – Wilschrey, Hofmann, Frau, Hermes – Lang, Schmitz (86. Strujic)– Marquet, Stiepermann (78. Strifler)– Cubukcu (62: Lekesiz)– Pozder. Schiedsrichter: Tobias Altehenger (Köln). Tor: 1:0 Pozder (50.). Zuschauer: 200.
Warum seine Kicker derzeit den Kasten nicht treffen wollen, darüber konnte selbst der Chef nur spekulieren. Ein Tor bräuchte es, philosophiert Röder, dann würde der Knoten platzen und vieles wieder klappen, was derzeit nicht klappt. „Denn es ist doch so: Wenn ein Gegner in unserem Strafraum ist, dann rutscht er nicht auf dem Ball aus oder wird von der Straßenbahn umgefahren. Meine Spieler hingegen schon.“
Er musste sich mit seiner Theorie im Spielverlauf bestätigt sehen, schließlich war das „Tor des Tages“ eher ein Zufallsprodukt: Die zweite Halbzeit war erst wenige Minuten jung, da schlugen die Aachener eine nur halbwegs zielgerichtete Flanke aus dem Halbfeld in den Speldorfer Strafraum. Denis Pozder stieg zum Kopfball hoch, traf den Ball aber mehr mit seiner Schulter. Daraufhin beschrieb das Spielgerät eine Kurve, die dem aus seinem Kasten kommenden Kevin Hillebrand eine Parade unmöglich machte. Röder: „Dann haben wir nochmal Druck aufgebaut und waren im Mittelfeld klar überlegen.“ Salih Altin ließ mit einem Sololauf über das halbe Spielfeld Dreiviertel der Gästemannschaft aussteigen und scheiterte letzten Endes doch wieder am Keeper.
Auch Aachens Trainer Ralf Aussem musste eingestehen, dass der Sieg einer der glücklichen Sorte gewesen sei. „Das war im Hinspiel schon ähnlich und langsam habe ich einfach keine Lust mehr auf Parallelen“, konnte Röder mit seiner Enttäuschung nicht hinterm Berg halten, „Ich will den Jungs auch mal wieder gratulieren und nicht immer nur Trost spenden.“