Mit jeder Zeigerumdrehung sank die Hoffnung auf einen Heimsieg des KFC gegen den VfB Hüls. Bis zur 84. Minute. Igor Bendovskyi zirkelte eine Ecke mustergültig auf den Kopf von Franck-Patrick Njambe, und der Verteidiger nickte zur umjubelten Führung ein.
„Wir haben verdient aber durch das späte Tor glücklich gewonnen. Hüls hat uns alles abverlangt“, bilanzierte KFC-Coach Peter Wongrowitz. Hüls’ Trainer Olaf Thon war natürlich weniger glücklich: „Ich bin total enttäuscht und unzufrieden, dass wir hier nichts Zählbares mitgenommen haben.“
Die 2425 Zuschauer sahen in der Krefelder Grotenburg speziell in Durchgang eins ein sehr zerfahrenes Spiel. Durch viele kleine und auch größere Fouls wurde der Spielfluss zerstört. Beide Teams zogen nur äußerst selten ein gelungenes Kombinationsspiel auf. Der VfB überließ dem Favoriten das Mittelfeld und wartete geduldig ab. Die Wongrowitz-Truppe fiel nur selten die passende Antwort auf das Konzept der Gäste ein. Einzig wenn Top-Torjäger Jochen Höfler gesucht und vor allem auch mal gefunden wurde, kam Musik ins Spiel. Doch der Stürmer fand bei mehreren Großchancen seinen Meister im hervorragend aufgelegten Tobias Rantzow. Und auch Uerdingens Manuel Lenz parierte zweimal glänzend.
Ansonsten wehte in Uerdingens Offensive eher ein laues Lüftchen. Das änderte sich auch nach dem Seitenwechsel (zunächst) nicht. Hüls setzte weiterhin auf seine Defensiv-Taktik und fuhr sehr gut damit. Im Spiel der Krefelder häuften sich zu viele technische Fehler. Das Mittelfeld wurde zu oft mit Langholz überbrückt. Besonders Mittelfeldstratege Kosi Saka wurde dadurch fast vollständig aus dem Spiel genommen. Zudem fehlten Überraschungsmomente oder Raum schaffende Dribblings.
So mussten die Heimfans bis zur 84. Minute immer wieder auf die Uhr schauen, ehe der abermals überzeugende Njambe Köpfchen bewies.