Der KFC-Verteidiger grätscht und senst Gerding um. Schiedsrichter Felix Schmitz sprintet zum Geschehen – und zückt Rot.
„Der Platzverweis war eine Frechheit. Es war mein zweites Foul und außerdem nicht von hinten“, haderte Baum mit der Entscheidung. Der rote Karton war einer der wenigen Höhepunkte in einem Spitzenspiel, das die 1350 Zuschauer nicht unbedingt von den Sitzen riss.
Speziell in der ersten Halbzeit hatten beide Teams mit den sommerlichen Temperaturen zu kämpfen. Der Gast aus Krefeld hatte mehr Ballbesitz, konnte damit aber nur herzlich wenig anfangen. Es machte sich bemerkbar, dass dem KFC etliche Leistungsträger fehlten - darunter mit Ersan Tekkan und Jochen Höfler der Kapitän und der Top-Torjäger. Velbert zeigte zunächst zu viel Respekt vor dem Aufsteiger und wagte sich nur selten in die Offensive. Beide Mannschaften sprühten nicht unbedingt vor zündenden Ideen.
Das änderte sich erst nach dem Pausentee. Als Entschädigung für das nachlassende Wetter nahm die Begegnung Fahrt auf. Endlich fanden die finalen Pässe ihre Abnehmer. Sowohl Uerdingen (Uzun, Kremer) als auch die Gastgeber (Grebauer, Nigbur, Janas) hatten ihre Gelegenheiten. Nach der roten Karte zog sich Uerdingen weiter zurück und verwaltete das 0:0 bis zum Abpfiff.
„Das war ein hartes Stück Arbeit. Ein Sieg wäre für keine Mannschaft gerecht gewesen.“, meinte ein erschöpfter und völlig durchnässter Peter Wongrowitz, Coach des KFC. SSVg-Trainer Frank Schulz stimmte dem zu: „Ich könnte genau das Gleiche sagen.“ Beide Trainer waren sich nicht nur in Bezug auf die Spielanalyse einig, sondern lobten auch artig das jeweils andere Team.