"Das ist schon seit den ganzen letzten Wochen in unseren Köpfen“, gesteht Velberts Trainer Frank Schulz. Dennoch präsentierte sich seine Mannschaft am Sonntag gegen den FC Wegberg-Beeck fokussiert. Schon vor der Pause brachte Stephan Nachtigall die SSVg. nach einer Standardsituation in Führung (35.). Nach dem Wechsel schlug die Stunde von Sebastian Janas, der mit einem Direktschuss aus 16 Metern (55.) und dem 4:0 aus halbrechter Position (85.) den Endstand besiegelte. Zwischenzeitlich hatte Jeffrey Tumanan einen Konter zum 3:0 abgeschlossen (71.).
Nach einem so deutlichen Ergebnis darf ein Trainer auch schon mal großzügig sein, daher erkannte Schulz an, dass das Ergebnis möglicherweise ein Tor zu hoch ausgefallen sei. Zupass kommt der deutliche Heimerfolg den Velbertern allemal. „Es war gut, dass wir uns noch mal Selbstbewusstsein holen konnten“, konstatierte Schulz. Gleichwohl merkte der 50-Jährige an: „Man sollte das Ergebnis nicht überbewerten. Rot-Weiss Essen wir sichtlich schwerer. Da sind wir klarer Außenseiter.“
Trotz der guten Heimbilanz spreche deutlich mehr für einen Erfolg der Essener, glaubt Schulz. „Man kann ja mal die Etats gegenüberstellen. RWE hat 900.000 oder 1.000.000 Euro zur Verfügung, wir 300.000. RWE steigt absolut verdient auf und wir wollten vor der Saison erstmal nichts mit dem Abstieg zu tun haben.“ Zu alldem geselle sich noch der Fanfaktor, schließlich werden die Rot-Weissen die stimmliche Hoheit im Stadion Sonnenblume haben. „Das ist für mehr als nur einen Punkt gut“, glaubt Schulz. „Dennoch wollen wir die Chance, die wir haben, natürlich nutzen.“ Einen guten Ratschlag hatte Schulz auch noch: „Es war einer von RWE da und hat sich das Spiel angesehen. Er sollte die Partie aber nicht zu ernst nehmen.“ Ob die Essener der SSVg. diesen Gefallen tun, bleibt natürlich abzuwarten.