Für die Westfalia kam es schon nach wenigen Minuten knüppeldick. Innenverteidiger David Schmidt verletzte sich bei einem Zweikampf und musste mit Verdacht auf Kreuzbandriss ausgewechselt werden. Rhynerns Trainer Michael Lusch fand dies „unheimlich bitter“, zumal ihn Schmidts Ausscheiden zu einem weiteren Umbau der ohnehin schon ungewohnt besetzten Viererkette zwang. Mit Felix Bechtold und Arben Tahiri stand fortan kein gelernter Innenverteidiger mehr im Abwehrzentrum.
Möglicherweise erarbeiteten sich die Gäste auch deswegen Vorteile und wurden mit dem kuriosen Führungstreffer durch Alexander Schlüter belohnt (26.). Dieser nämlich nickte einen Einwurf von Glen Akama Enseme ein, der das Leder quer durch die Rhyneraner Hälfte geschleudert hatte.
Die Gastgeber reagierten zwar nicht geschockt, dennoch gelang ihnen vor des Gegners Tor relativ wenig. Dennis Buschening brachte VfB-Torhüter Tobias Rantzow mit einem direkten Freistoß aus etwa 18 Metern ins Schwitzen, davon abgesehen fiel das Ausgleichstor – abermals durch Buschening – aber aus dem Nichts (42.).
Nach dem Seitenwechsel hatte die Westfalia ihre stärkste Phase und hätte vor allem durch zwei herrliche Schüsse von Alexander Schiller in Führung gehen können (52., 53.). „Dass wir diese Hundertprozentigen nicht genutzt haben, war entscheidend“, stellte Lusch ernüchtert fest. In diese Drangperiode hinein erzielte Hüls das 1:2 (60.). Torschütze war der fleißige Adrian Gurzynski. „Danach mussten wir natürlich hinten öffnen“, gestand Lusch. Sein Kollege Thon kritisierte, dass seine Mannen mit den Kontern schlampig umgingen. Dennoch war ihm nicht entgangen, dass „wir dem Gegner zu viele Chancen ermöglicht haben.“ Lusch und seine Truppe sind im Abstiegskampf nunmehr auf fremde Hilfe angewiesen.
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