Kreatives Torjubeln ist schwer in Mode. Dass nun auch an der Hafenstraße regelmäßig choreografische Sonderschichten eingelegt werden müssen, ist nicht zu erwarten. Nach dem 2:0 stellten sich die Spieler als Pins auf und ließen sich von „Bowlingkugel“ Dennis Lamczyk umwerfen.
Hintergrund der Einlage ist jedoch ein ganz Besonderer: Im Hinspiel bejubelte der VfB Hüls seine beiden Treffer genauso. Lamczyk klärt die Plagiatsaffäre auf: „Das war die Revanche, nachdem der VfB uns ein bisschen lächerlich machen wollte.“
Alexander Thamm fügte an: „Der Stachel saß noch etwas tief. Natürlich kann der VfB das machen, aber ob das direkt vor unseren Fans sein musste, um dann anschließend jedes Feuerzeug aufzusammeln, weiß ich nicht.“
Natürlich ist beim Torjubel jedoch auch eine Last von den Essenern abgefallen, obwohl Thamm betont: „Wir haben sehr viel Qualität in der Mannschaft. Alle elf Spieler, die auf dem Feld stehen und auch die Jungs auf der Bank sind für ein Tor gut. Deshalb sind wir auch nicht verzweifelt.“
Dennoch sei der VfB ein starker Kontrahent gewesen. „Die hatten bisher einen Punkt weniger als der ETB und ich erinnere mich, dass alle von einem Aufstiegsaspiranten gesprochen haben, als die hier gespielt haben. Weil wir Tabellenführer sind, heißt das ja nicht, dass wir alle Gegner aus dem Stadion schießen.“
Nur wenig anders fiel die Analyse von Vincent Wagner aus. „Wir haben vielleicht nicht sehr gut, aber schon gut gespielt. Hüls ist eben eine Mannschaft, die eine gute Ordnung hat. Aber wir wussten auch, dass sie unter der Woche eine kräftezehrendes Spiel hatten, in dem sie 25 Minuten in Unterzahl spielen mussten. Deshalb war es wichtig, die Ruhe zu bewahren.“
Ein Sonderlob hatte Olaf Thon für Kadir Mutluer übrig, der sich als Rechtsverteidiger versuchen musste. „Er hat seine Sache sehr ordentlich gemacht. Ich will nicht darauf herumreiten, aber wenn dann auch noch Thorsten Stondzik in der Kabine bleiben musste, wird es natürlich schwer.“
Das 1:1 zwischen Fortuna Köln und dem ETB Schwarz-Weiß Essen spielt den Rot-Weissen zwar in die Karten, dennoch beteuerte Thamm: „Wir schauen nur auf uns und so lange wir unsere Spiel gewinnen, wird es schwer für die anderen, uns da oben zu verdrängen.“