RWE hatte sich nur eine Auszeit genommen. Am Mittwochabend gewannen die Rot-Weissen das Spitzenspiel gegen die SSVg. Velbert vor 5525 Zuschauern nach einer bärenstarken zweiten Halbzeit mit 4:1 (0:1).
Das Gästeteam von Ex-Profi Frank Schulz kam ohne jegliches „Muffensausen“ ins Georg-Melches Stadion und hatte gleich nach acht Minuten die erste gute Einschussmöglichkeit. Nach einem Schnitzer von RWE-Innenverteidiger Vincent Wagner tauchte plötzlich Daniel Nigbur völlig frei vor Dennis Lamczyk auf. Der Essener Schlussmann zeigte jedoch, warum er zu den besten Keepern der Liga zählt und bewahrte seine Farben mit einer Glanztat vor einem frühen Rückstand.
[player_rating]nrwliga-1011-19-220130181[/player_rating] Die Antwort der Essener ließ nicht lange auf sich warten und die Hausherren erarbeiteten sich gleich drei sehr gute Torchancen. Doch Holger Lemke (25., 28.) und Alexander Thamm (40.) scheiterten entweder am eigenen Unvermögen oder am stark aufgelegten Velberter Torwart Christoph Ditterle – das sollte sich rächen. Zwei Minuten vor dem Halbzeitpfiff starteten die „Ballermänner von der Sonnenblume“ einen ihrer gefürchteten Angriffe. Marco Onucka ließ Dirk Jasmund alt aussehen, behielt den Überblick und passte auf Golagetter Nigbur, der per Volleyschuss den 1:0-Führungstreffer für den Tabellendritten der Liga besorgte.
In der Halbzeitansprache fruchtete offensichtlich die kurze, aber effektive Ansprache von RWE-Coach Waldemar Wrobel. Der Polizeibeamte schickte seine Elf nach nur zehn Minuten wieder auf den Rasen und nach Wiederanpfiff spielten die Rot-Weissen nur in eine Richtung. Einen großen Anteil an der enormen Lesitungssteigerung der Wrobel-Elf hatten wieder einmal seine Joker Suat Tokat und Benedikt Koep. Zuerst bediente Tokat Lemke, der den Ball an den Pfosten knallte, doch dann war da ja noch Leon Enzmann, der den Ausgliech besorgte (53.).
Von dem Ausgleichstreffer zeigten sich Ditterle, Janas, Nigbur und Co. durchaus geschockt und diese Schockstarre nutzten die Joker Tokat (68., 90.) und Koep (71.) zum schließlich ungefährdeten 4:1-Heimsieg.
In dieser Form dürfte RWE der Aufstieg kaum noch zu nehmen sein. Velbert hingegen muss sich wohl von allen Aufstiegsträumen verabschieden und sich voll auf den Niederrheinpokal konzentrieren, wo Kapellen Erft wartet. RWE spielt hingegen bei TuRU Düsseldorf. Und vielleicht gibt es dann im Endspiel ja ein drittes Wiedersehen der NRW-Liga-Spitzenteams…