Pro:
Kein Zwanni für nen Steher! Das sahen sogar BVB- und Schalke-Fans ausnahmsweise genauso und boykottierten das große Revierderby. Das Prinzip ist vier Klassen tiefer dasselbe. Neun Euro für einen Stehplatz stehen in einem schlechten Verhältnis zu leidlich ambitioniertem Amateurfußball. Denn mehr bietet ein Großteil der NRW-Liga-Klubs nicht. Dass der Kostenaufwand unverhältnismäßig höher als bei jedem anderen Gegner ist, versteht sich von selbst. Gleichzeitig steigen aber die Einnahmen. Die Mehrkosten auf die RWE-Fans umzuwälzen, ist marktwirtschaftlich legitim. Allerdings bestimmt letztlich die Nachfrage den Preis. Dies ist mithin die einzige Stellschraube, an denen die Fans drehen können. Wer soll ihnen verübeln, davon Gebrauch zu machen?
Aaron Knopp
Contra:
Die Fans kann man verstehen. Sie wollen nicht mehr Geld ausgeben müssen, nur weil sie RWE-Anhänger sind. Aber was ist mit den Vereinen? Sollen sie mehr Kohle berappen müssen, weil die Roten kommen? Nein, sicherlich nicht. Die Unkosten für den erhöhten Sicherheitsaufwand werden dementsprechend umgelegt. Das ist Marktwirtschaft. Wenn die Polizei die Sicherheitsauflagen erhöht, steigen die Ausgaben der Klubs und diese werden dann auch den „Verbraucher“ umgelegt. Den Vereinen deshalb Abzocke vorzuwerfen, ist falsch, denn sie können nichts für den schlechten Ruf des RWE-Anhangs bei der Staatsgewalt. Doch ein Frage stellt sich: Welche Intention hat die Polizei? Ist es vielleicht sogar Kalkül, genau diese Reaktion bei den Fans herbeizurufen, um auf weniger Zuschauer „aufpassen“ zu müssen?
Thorsten Richter