Und warum sollte der Beschwerde stattgegeben werden? RS fragte bei den Hülser Konkurrenten nach:
Martin Stroetzel (Trainer des SV Schermbeck): „Wenn ein Verein wie der VfB Hüls absteigen muss, nur weil diese Entscheidung am vom WFLV grünen Tisch gefällt wurde, ist es eine Frechheit. Ich hoffe, dass Horst Darmstädter Recht bekommt und der Verband die Kirche im Dorf lässt. Wenn man sportlich abgestiegen ist, wäre die Sache okay. Aber auf diese Weise den Platz räumen zu müssen, geht nicht. Das hat mit Sport nichts zu tun. Irgendwo hört der Spaß auch auf.“
Jürgen Wielert (Coach Spielvereinigung Erkenschwick): „Es ist bitter für den VfB, wenn es wirklich so weit kommen sollte. Bei uns wäre es ja der umgekehrte Fall gewesen. Wir haben uns sportlich qualifiziert und hätten um ein Haar die Lizenz nicht bekommen. Hüls ist klasse geführt und gehört einfach in die NRW-Liga. Für uns wäre zudem ein Derby gegen die Marler klasse. Ich würde die Liga natürlich sofort auf 19 Teams aufstocken.“
Peter Kunkel (Trainer des VfB Speldorf): „Hüls muss drin bleiben! Horst Darmstädter ist mein Freund und er bekommt von mir jede Unterstützung. Das ganze Theater mit dem Auf- und Abstieg geht uns allen auf den Geist. Da braucht man eigentlich gar nicht mehr Fußball zu spielen. Denn alle Klubs, die gut wirtschaften, werden am Ende bestraft und müssen absteigen. Und beispielsweise bleibt plötzlich Trier drin, obwohl sie abgeschmiert sind. Das geht gar nicht.“
Heiko Scholz (Coach von Germania Windeck): „Der VfB Hüls hat sich sportlich für die NRW-Liga qualifiziert. Ich würde also für 19 Mannschaften in der nächsten Serie plädieren. Ich habe nichts dagegen. Der VfB sollte nicht absteigen, um Platz für andere Teams machen zu müssen.“
Burkhard Mathiak (Manager von Fortuna Köln): „Ob Hüls wirklich vor Gericht ziehen soll, muss Horst Darmstädter selber wissen. Aber ich denke, dass der WFLV der Klage nicht nachkommen wird. Ich kann das Vorgehen des VfB aber nachvollziehen und würde in diesem Fall auch so handeln.“
Dirk Helmig (Trainer des ETB SW Essen): „Ich kann den Schritt des VfB Hüls absolut verstehen. Jeder Verein würde versuchen, zu kämpfen, um in der Liga zu bleiben. Ich hätte auch kein Problem damit, wenn in der nächsten Saison mit 19 Mannschaften in der Klasse spielen würden. Generell sollte aber die komplizierte Abstiegsregelung überdacht werden, denn die Anzahl von bis zu sechs Abgängern ist viel zu hoch. Da reicht ja kaum ein Mittelfeldplatz aus, um sich für die NRW-Liga zu qualifizieren. Das ist der absolute Wahnsinn.“
Uwe Dönisch-Seidel (Vorsitzender 1. FC Kleve): „Ich habe völliges Verständnis, dass der VfB Hüls versucht, in der Liga zu bleiben. Das wäre schließlich nicht gerecht, wenn die Marler absteigen müssten. Ich hätte auch kein Problem, dass in der kommenden Spielzeit 19 Teams in der NRW-Liga teilnehmen. Grundsätzlich war die Abstiegsregelung katastrophal und die Situation für viele Vereine ungewiss.“