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SGW: Jacob im Gespräch
"Ich klebe nicht an meinem Stuhl"

SGW: Christoph Jacob im Gespräch
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Auch wenn rechnerisch noch etwas geht, die Zeichen an der Wattenscheider Lohrheide stehen klar auf Abstieg. Im RS-Interview bezieht Christoph Jacob Stellung.

Herr Jacob, in Kleve haben Sie nach 70 Minuten die Heimfahrt angetreten. Sie hatten genug gesehen.

Das stimmt. Das war schon fast ein Offenbarungseid. Und es ist nur ganz schwer erklärbar, wie diese Leistung zustande kam.

Schwindet auch bei Ihnen die Hoffnung auf den Erhalt der Klasse?

Eigentlich ist Hoffen das einzige, was uns im Moment übrig bleibt. Aber wir haben es nicht mehr selbst in der Hand. Und der Eindruck, den die Mannschaft in den letzten Wochen hinterlassen hat, stimmt mich nicht gerade optimistisch. Wenn ich die Entwicklung betrachte, müssen wir für die Westfalenliga planen.

Wo liegen die Gründe für diese Entwicklung? Zuletzt bemängelten Sie das Wirken der Führungsspieler, die ihrer Rolle nicht gerecht würden.

Das wäre zu einfach. Klar ist das ein Punkt, von den „Leadern“ im Team haben wir uns mehr erhofft. Allerdings ist es uns als Verantwortliche auch nicht gelungen, die Mannschaft zu entwickeln. Bis auf ein paar gute Ansätze zu Beginn des Jahres war von den erhofften Fortschritten nicht viel zu sehen.

Lesniaks Zeit bei 09 ist wohl schon bald beendet (Foto: pozo).

Ist Marek Lesniak in Wattenscheid gescheitert? Was die Punktausbeute und die Entwicklung der Mannschaft angeht, haben wir uns mehr erhofft.

Damit ist der Abschied wohl beschlossene Sache.

Unsere klare Zielvereinbarung war der Klassenerhalt. Wir warten das nächste Spiel ab, dann wird es ein Gespräch mit Marek geben. Aber mit aller Wahrscheinlichkeit wäre es auch finanziell nicht machbar – erst recht, wenn es eine Liga tiefer geht. Marek lebt von seiner Tätigkeit als Trainer.

Also gehen Sie wahrscheinlich schon bald wieder auf Trainersuche.

Marek ist der erste Ansprechpartner. Allerdings haben wir auch zwei externe Kandidaten im Hinterkopf.

Eine interne Lösung wird es nicht geben?

Christoph Klöpper ist kein Thema. Er soll in Ruhe seine A-Junioren trainieren. Da ist uns Kontinuität sehr wichtig.

Viele Spieler bemängeln, dass mit ihnen noch nicht über die kommende Saison gesprochen wurde. Wird es einen erneuten Umbruch im Kader geben?

Zum einen haben wir Spieler mit bestehenden Verträgen, darüber hinaus gibt es den einen oder anderen, den wir uns auch für die nächste Saison vorstellen können. Insgesamt wird das Team ein neues Gesicht bekommen. Jetzt gilt es, endlich wieder Ruhe in den Verein zu bekommen und junge und talentierte Spieler zu überzeugen, mit denen man in ein oder zwei Jahren eine schlagkräftige Truppe aufstellen kann, die vielleicht oben mitspielt – wenn auch mit reduziertem Etat.

Und der Vorsitzende ist und bleibt Christoph Jacob?

Die Sanierung und Neuausrichtung des Klubs ist nicht in einer Saison zu erledigen. Aber sollte es jemanden geben, der das besser kann, sich berufen fühlt und die finanziellen Mittel mitbringt, kann man sicherlich darüber reden. Ich klebe nicht an meinem Stuhl. Ich habe aber nicht den Eindruck, dass es jemanden im Umkreis von 500 Kilometern gibt, der diesen Job so gerne machen würde.

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