„Für uns ist jetzt jedes Spiel ein Endspiel“, unterstrich der neue Mann an der Linie. Und zumindest das erste dieser Endspiele konnten seine Schützlinge für sich entscheiden. Mit dem 2:0-Erfolg an der Essener Hafenstraße erkonterten sich die 09er drei wertvolle Zähler und verkürzten zudem den Abstand auf die Nichtabstiegsränge.
Joker Sven Wienecke traf nach Vorarbeit von Kevin Barra zu einem Zeitpunkt, als sich ein Großteil der 350 Zuschauer im teilabgerissenen Georg-Melches-Stadion schon auf ein torloses Remis einstellten – mangels Torszenen. Zuvor gefährdete lediglich ein Versuch aus der Distanz von Vorbereiter Barra in der Anfangsphase der Partie das Tor von Robin Himmelmann.
Nach dem Treffer öffneten die Hausherren das Visier – und Räume, die die Gäste für gefällig vorgetragene Konter nutzten konnten. Die Schützlinge von RWE-Coach Waldemar Wrobel blieben jedoch weiter blass. Bis auf eine Chance für Leon Enzmann nach guter Vorarbeit des Ex-09er Julian Stöhr (60.) fand RWE keine Mittel gegen eine gut sortierte Wattenscheider Hintermannschaft. Was dem Linienchef natürlich gar nicht schmecken wollte: „Das kann man nicht schön reden. Wir bereiten beide Gegentore praktisch selber vor, das ist schon ein Spiegelbild für unsere derzeitige Situation.“
Den Schlussstrich unter einer engagierten Leistung der 09er setzte Kapitän Farat Toku vom Elfmeterpunkt (81.), als Essens Routinier Michael Lorenz den Matchwinner Wienecke, der als gebürtiger Essener sogar dem RWE-Fanlager angehört, im Strafraum zu Fall gebracht hatte. Christoph Jacob zeigte sich nach seinem Pflichtspieleinstand zufrieden: „Wir konnten die guten Eindrücke aus der Vorbereitung bestätigen, standen hinten sicher und kompakt und waren vorne gefährlich, genau so, wie wir uns das vorgenommen hatten.“
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