Marcel Fiege, wie groß war die Erleichterung, als am Sonntag endlich die Knorken knallten?
Riesengroß! Es hat alles gepasst, das Dorf stand Kopf. Wir haben mit allen Leuten erst auf dem Platz gefeiert und sind später noch fast geschlossen in die Gaststätte „Kessel“ gezogen. Da ging die Party bis zum Morgengrauen weiter.
Man hat von 1200 Zuschauern gelesen, stimmt die Zahl?
1100 waren wohl wirklich da. Das ist für Bezirksliga-Verhältnisse sicherlich etwas Besonderes. Selbst viele erfahrene Spieler hatten so etwas noch nicht erlebt. Aber auch sonst haben wir meist 500 bis 600 Zuschauer gehabt.
Gibt es noch andere herausragende Ereignisse der abgelaufenen Spielzeit, die Ihnen besonders im Gedächtnis geblieben sind?
Klar, sowohl im positven als auch im negativen Sinn. Die schweren Verletzungen von Marco Schott und Mario Bunk natürlich auf der einen Seite, aber auch unsere beiden Siege gegen Holzwickede, die letztlich den Ausschlag zu unseren Gunsten gaben. Oder ein Spiel wie das gegen Herbern, in dem die Mannschaft zwei Mal zurückgekommen ist oder gegen unseren Angstgegner Körne, als ein Ruck durch das Team ging.
Der Kampf um die Meisterschaft war unglaublich spannend.
Respekt vor Holzwickede, die uns bis zum Schluss das Leben schwer gemacht haben und es sicher auch verdient gehabt hätten. Dass man mit 79 Punkten nicht aufsteigt, ist eigentlich unglaublich.
Woran ist der Erfolg letztlich festzumachen?
Es ist die Gesamtleistung von Mannschaft und Verein! Das gilt für den Hauptvorstand, der am Schluss versucht hat, alles Unruhe von der Mannschaft fernzuhalten. Natürlich hat das gesamte Trainer-Team einen besonders großen Anteil, aber auch unsere ganzen Helfer im Hintergrund, die das alles ehrenamtlich möglich gemacht haben. Wir haben keinen großen Sponsor, das sind in unserem Fall die Mitglieder und Zuschauer.
Roman Schymanietz hat mit seinen 46 Treffern alles überragt.
Da fehlen einem wirklich die Worte - auch im letzten Spiel hat er noch mal gezeigt, wie wichtig er für uns ist. Sein Treffer zum 8:0 wäre ein Fall für das "Tor des Monats", hätten wir es auf Video aufgenommen. Aber auch unsere Defensive war ein ganz großer Schlüssel, die stand super. Torhüter Jan Broda, der mit seinen 19 Jahren noch ganz jung ist, hatte nur selten die Gelegenheit, sich auszuzeichnen, aber dann war auf ihn Verlass! In dem Alter ist das alles andere als selbstverständlich. Jetzt geht es in die Landesliga, wahrscheinlich in Gruppe 3...
Da freut sich der gesamte Verein drauf. Highlights sind sicherlich Partien wie gegen Mengede und Eving-Lindenhorst, das werden auch von der Kulisse her tolle Spiele. Unser Ziel wird dann sein, im gesicherten Mittelfeld zu landen. Und zwar mit fast unverändertem Kader, die Truppe bleibt weitestgehend zusammen. Wir setzen auf eine gesunde Mischung aus Jugend und Erfahrung.
Auch der FC Brünninghausen wird dann Gegner sein - verfolgt man, was in der Parallelstaffel passiert?
Auf jeden Fall, das bekommt man schon mit. Auch vor dem FCB ziehe ich den Hut.
Vom sportlichen Ausgang unabhängig hat Westfalia Wickede im nächsten Jahr wieder etwas zu feiern.
Richtig, jetzt beginnen die Planungen zum 100. Bestehen, das der ganze Verein mit allem Drum und Dran begeht, ein großes Turnier inklusive. Höhepunkt ist sicher der Bau der Tribüne, die Bagger sind schon da. Wir beziehen unsere Jugendabteilung natürlich intensiv mit ein, das ist unser Fundament. Dass der Startschuss jetzt mit dem Aufstieg fällt, passt natürlich super, mehr geht eigentlicht nicht!