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TuS Ennepetal: Mannschaft des Monats März 2009
Mit Martin wird das „Projekt 2011“ konkret

TuS Ennepetal: Mannschaft des Monats März 2009

„Der TuS Ennepetal wird am 24.05.2011 seinen 100. Geburtstag feiern. Als sportliche Vision haben wir uns vorgenommen, dann zu einer der erfolgreichsten Vereine in der Region zu gehören. Konkret wollen wir bis zum Jahr 2011 mit der 1. Mannschaft bis in die Verbandsliga oder sogar Oberliga aufsteigen und den Leistungsfußball in allen Jugendjahrgängen substantiell fördern.“

Worum es beim TuS Ennepetal geht, ist auf der Webseite des Vereins unter dem Menüpunkt „Projekt 2011“ nachzulesen. Gute zwei Jahre hat der Landesligist also noch Zeit, um die hochgesteckten Ziele umzusetzen. Eines der wichtigsten Zahnräder in der Erfolgsmaschine ist Trainer Helge Martin.

TuS-Ennepetal-Coach Helge Martin (RS-Foto: Otto).

„Ich habe hervorragende Bedingungen hier angetroffen, als ich im Sommer hier angetreten bin“, blickt der 48-Jährige zurück. Im Frühjahr 2008 führte der Vorstand erste Gespräche mit Martin, die ihn überzeugten, in die Landesliga zu wechseln. Zu Saisonbeginn übernahm der Polizeibeamte dann den Job von Jörg Silberbach, der kurioserweise zu Martins altem Arbeitgeber, dem SV Herbede, wechselte und in der Westfalenliga 2 ebenfalls Erfolge feiert.

An die Bilanz des TuS Ennepetal kommt er aber bei weitem nicht heran: Nach 22 Spielen ist der unangefochtene Spitzenreiter der Landesliga 2 Westfalen noch immer ungeschlagen, einziger Schönheitsfehler in der Bilanz sind vier Unentschieden, wie jüngst beim BSV Menden (1:1). Aber die Mannschaft bekommt immer wieder die Kurve, die anderen vier Meisterschaftsspiele im März wurden allesamt gewonnen. Apropos Mannschaft: Hier macht offenbar die Mischung den Erfolg. „Es gibt nicht alt und jung, sondern nur gut und schlecht – das haben schon viel wichtigere Leute als ich gesagt“, schmunzelt Martin.

Besonderes

Nach 22 Saisonspielen ist der TuS Ennepetal noch immer ungeschlagen – das gelang sonst keinem anderen Landesligisten in und um das Revier. Mit 64 Toren und 11 Gegentreffern (Stand am 5. April) stellen die 1911er den besten Sturm und die beste Offensive der Liga. Als einziger Verein, der niedriger als Verbandsliga spielt, ist der TuS Ennepetal in den „Top ten“ der RevierSport-Top-100 platziert. In den ersten sieben Partien der aktuellen Meisterschafts-Runde blieb die Martin-Elf ohne Gegentor, insgesamt endeten bisher 13 Begegnungen für Ennepetal „zu Null“. Im Jahr 2007 gelang dem TuS als Bezirksliga-Meister mit rekordverdächtigen 82 Punkten der Landesliga-Aufstieg. In der ersten Saison in der damals sechsthöchsten Spielklasse landete das Team auf Platz vier. Im Hagener Kreispokal steht Ennepetal im Halbfinale, dort trifft das Team am Samstag, 11. April, auf den Namensvettern der SpVg. Hagen 1911.

Neben der Geschlossenheit („Viele gute Individualisten machen noch keine tolle Mannschaft“) und taktischen Reife seines Teams streicht der Familienvater die Einstellung seiner Schützlinge heraus. „Schon ganz vorne fängt die Defensivarbeit bei uns an, da sind alle für verantwortlich“, gibt Martin das nächste Stichwort. Die erst zehn Gegentore sind das Ergebnis der guten Arbeit der Verteidiger. Martin: „Was Stefan Schierbaum und Björn Sobotzki da leisten, ist überragend. Wenn man bedenkt, dass außerdem Markus Weiß bestimmt zehn Spiele auf der Außenposition gemacht hat, ist die Viererkette für ihr Alter erstaunlich souverän.“ Schierbaum wird am heutigen Sonntag 26, Sobotzki ist gerade 24 Jahre alt. Und Weiß feierte Ende des Jahres erst seinen 21. Geburtstag. „Wichtig ist aber auch Benjamin Knoche auf der Sechs“, lobt Martin den 30-jährigen Routinier vor der Abwehr.

Doch wie wichtig der Nachwuchs beim TuS ist, wird an zwei anderen Dingen deutlich: Die zweite Mannschaft wird konsequent als U23 behandelt – und auch so genannt, was schon an professionelle Strukturen erinnert. Zum anderen veranstaltet der Klub alljährlich an Pfingsten den SPAX-Cup - ein Jugendturnier, das es in sich hat: Das Teilnehmerfeld zieren Namen wie Schalke 04, Standard Lüttich und Sparta Prag. Vielleicht kommt neben Titelverteidiger Atlético Mineiro aus Brasilien auch der BVB ins Bremenstadion. Dort werden wieder um die 15.000 Zuschauer erwartet.

Auch das ist Teil der Erfolgsgeschichte des TuS Ennepetal. Deren letztes Kapitel wohl auch dann noch nicht geschrieben ist, wenn das „Projekt 2011“ in zwei Jahren am Bremenplatz Realität geworden sein sollte.

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