Tom Hirsch spielt vielleicht die beste Saison seiner Karriere: Der 27-Jährige erzielte in der Oberliga-Niederrhein-Hinrunde zehn Tore für den SV Straelen und bereitete neun weitere Treffer vor.
Der Offensivspieler ist der beste Scorer der Oberliga Niederrhein. Klar: die Interessenten standen Schlange. Doch Hirsch wechselte nicht etwa in die Regionalliga oder blieb in der Oberliga, sondern spielt ab sofort beim niederrheinischen Landesliga-Staffel-1-Tabellenführer 1. FC Monheim.
Im RevierSport-Gespräch erklärt Hirsch seine Entscheidung.
Tom Hirsch, warum fiel ihre Wahl auf den 1. FC Monheim?
Ich kenne sehr viele Spieler in Monheim. Das hat meine Entscheidung erleichtert. Mir war wichtig, dass ich bei einem Wechsel nicht schon wieder eine komplett neue Mannschaft kennenlernen muss. Gerade im Hinblick auf einen Winterwechsel ist das ganz praktisch, was die Eingewöhnungszeit angeht. Der Trainer hat mir auch einen klaren Plan aufgezeigt, das gilt auch für den Sportlichen Leiter. Das hat einfach gepasst. Wie sagt man so schön: Das Gesamtpaket war für mich in Monheim einfach das Beste.
Es ist aber nur die Landesliga...
Es ist hoffentlich nur ein halbes Jahr und dann werden wir hoffentlich den Aufstieg feiern. Dann wäre ich ab Sommer wieder in der Oberliga. Mit Monheim würden wir in der Oberliga mit Sicherheit sofort eine gute Rolle spielen.
Sie haben schon einiges gesehen und erlebt. Wie ist der erste Eindruck von Monheim?
Der Verein, auch wenn es aktuell ein Landesligist ist, wird sehr professionell geführt. Stadion, Kabinen, das sieht man teilweise nicht einmal in der Regionalliga. Zudem ist Monheim nur zehn Minuten von meinem Wohnort entfernt. Ich kann zur Arbeit gehen, nach Hause kommen, in Ruhe essen und dann zum Training fahren. Nach Straelen war es über eine Stunde Fahrtzeit. Das hat auf Dauer genervt.
Sie hatten auch einige andere Angebote vorliegen. Mit wem haben Sie noch verhandelt?
Ich hatte aus der Oberliga mehrere Angebote und aus der Regionalliga zwei Anfragen. Eine Anfrage habe ich sofort abgelehnt, weil das einfach zu weit weg war. Das tue ich meiner Familie nicht an, da stelle ich meine Bedürfnisse an die zweite Stelle. Bei dem anderen Regionalliga-Angebot hatte ich einfach kein gutes Gefühl. Da war ich wohl eher als Ergänzungsspieler eingeplant. Das wollte ich nicht.
Ich wurde ja schon seit einigen Tagen vor die Tür gesetzt. Es war einfach nicht schön. Aber dafür konnte auch Hermann nichts. Da waren andere Personen beteiligt. Mit denen möchte ich auch nichts mehr zu tun haben. Ich hoffe, dass alle Spieler einen guten Verein finden.
Tom Hirsch
Und die Oberliga-Angebote?
Die Oberliga-Offerten waren auch attraktiv. Aber die Klubs, die im Ruhrpott liegen, waren eigentlich kein Thema. Ich habe da keine Lust auf die Strecke und die ganzen Staus. Das ist einfach nervig. Mit Ratingen hatte ich sehr gute Gespräche. Ich hätte auch gerne wieder für Martin Hasenpflug gespielt, weil ich ihn sehr als Trainer und Mensch schätze. Aber mein Gefühl hat da nicht mitgespielt. Ich war vom Plan des Vereins nicht zu einhundert Prozent überzeugt. Das war in Monheim anders.
Was sagen Sie eigentlich zu Ihrem Aus in Straelen und zum Aus des Klubs in der Oberliga?
Für den Verein ist es sehr, sehr schade. Und allen voran für die Mitarbeiter von Hermann Tecklenburg. Ihm möchte ich aber noch einen großen Dank aussprechen. Er hat mir sehr geholfen und ist mir sehr entgegengekommen. Dennoch hat mein Aus in Straelen auch einen gewissen Beigeschmack. Ich wurde ja schon seit einigen Tagen vor die Tür gesetzt. Es war einfach nicht schön. Aber dafür konnte auch Hermann nichts. Da waren andere Personen beteiligt. Mit denen möchte ich auch nichts mehr zu tun haben. Ich hoffe, dass alle Spieler einen guten Verein finden. Auch Co-Trainer Adil Lachheb wünsche ich alles Gute. Ich hatte noch nie solch einen guten Co-Trainer.