Dass es gut 60 Minuten ein sehr mühsames Unterfangen für den Neuling war, interessierte nach dem Schlusspfiff niemanden mehr. Andreas Hanke (62.), Kai Drathen (72.) und Maik Gehrmann (74.) hatten den Rückstand aus der 53. Minute gedreht. "Es war wichtig, zu sehen, dass wir gegen Teams von diesem Format mehr als mithalten können", meinte Stockums Spielertrainer Thomas Drathen.
Die Gäste aus der Siegener Vorstadt, im Vorjahr Tabellenzwölfter, waren am Ende chancenlos. Stockum zeigte sich hingegen vor allem dank des überragenden Andreas Hanke - er spielte zuletzt noch eine Klasse höher bei von TuRa Rüdinghausen - durchaus landesligawürdig.
So gingen die knapp 150 Zuschauer zufrieden ihres Weges. TuS-Coach Drathen hatte im Vorfeld auf eine große Kulisse beim Landesliga-Comeback gehofft. Das klappte nicht ganz, es kam vielleicht eine Handvoll mehr Zuschauer als zu den Bezirksliga-Heimspielen. Die Stockumer waren aber dennoch zufrieden. "Es war klar, dass nicht viele Gäste-Fans an einem Sonntag mehr als 200 Kilometer Fahrt mitmachen", sagte Stockums Vorsitzender Klaus Göhner. Die Freude über den Auftaktsieg ließ er sich durch den eher mageren Besuch nicht trüben.
Dennoch: Ein großes Plus an Zuschauereinnahmen ist für die Ruhrstädter trotz des Aufstiegs nicht zu erwarten. In der Staffel 2 winken stattdessen Partien gegen Teams wie den TuS Erndtebrück II, gut 120 Kilometer von Witten entfernt. "Wir können es ja nicht ändern und müssen jetzt das Beste daraus machen", meinte Göhner.
Die erhöhten Reisekosten verstärken den Rechen-Druck. Deshalb kostet das Sonntagsvergnügen "TuS Stockum" jetzt mehr Geld - 5 Euro beträgt der Eintritt auf der Bezirkssportanlage künftig. "Damit können wir einiges wieder auffangen", sagte Göhner.
Die lange Reise ins Ruhrgebiet endete für SuS Niederschelden, dessen Sportanlage auf der Landesgrenze zur Rheinland-Pfalz liegt, im großen Frust. Exakt 206 Kilomteter unterwegs und dann auch noch keine Punkte - gut, dass es das nur ein Mal in dieser Saison gibt.