Am späten Dienstagabend erreichte RevierSport die Nachricht, dass der Mülheimer FC 97 und Trainer Bartosz Maslon ab sofort getrennte Wege gehen.
"Ja, das kann ich bestätigen. Wir haben uns nach einem ausführlichen Gespräch am Dienstagabend einvernehmlich getrennt", verrät der 36-Jährige.
Dabei stehen die Mülheimer in der Landesliga auf Platz drei und liegen nur vier Punkte hinter Spitzenreiter SV Scherpenberg zurück. Jüngst unterlag der MFC im Spitzenspiel in Scherpenberg mit 0:2. Maslon ging mit seinem Team hart ins Gericht. "Wenn wir Siege feiern, dann nur zu zweit oder zu dritt. Meine Jungs reden immer von Babos und Buddys. Aber wo sind wir denn Freunde? Heute haben wir gegen eine Mannschaft verloren. Wir sind einfach keine Mannschaft", polterte er gegenüber der WAZ.
Was führte aber letztendlich zu Maslons Aus an der Friesenstraße? Der Pole antwortet gegenüber RS: "Ich bin ein Mensch, ein Trainer, der von dem überzeugt ist, was er tut. Wenn ich ein Ziel verfolge, dann will ich das auch erreichen. Als Trainer brauchst du dafür aber auch die Unterstützung der Verantwortlichen. Wenn diese aber einen anderen Weg einschlagen wollen, dann passt das einfach nicht. Kurzum: Wir haben einfach unterschiedliche Auffassungen, was die sportliche Perspektive des Vereins angeht. Wenn das der Fall ist, dann ist es meiner Meinung nach besser, sich frühzeitig voneinander zu trennen, als zu spät."
In diesem Jahr mache ich gar nichts mehr und widme meiner Familie die kostbare Zeit. Ab Januar kann ich mir aber wieder alles vorstellen. Klar ist für mich nur, dass ich für einen Verein arbeiten will, der auch zu einhundert Prozent von mir und meinem Trainerteam überzeugt ist und einen längeren Weg mit uns gehen will.
Bartosz Maslon
Maslon war in 15 Pflichtspielen Trainer des Mülheimer FC 97 und kann auf einen Punkteschnitt von 1,92 Zählern zurückblicken. Der Erfolgscoach führte die Mülheimer auch zu einem der größten Vereinserfolge. Der MFC scheiterte im aktuellen Niederrheinpokal-Wettbewerb nach Siegen über die Oberligisten 1. FC Monheim und TVD Velbert erst im Achtelfinale, und das erst in der Verlängerung, mit 1:2 an Regionalligist Wuppertaler SV. Dieser empfängt im Viertelfinale nun Rot-Weiss Essen.
"Ich bedanke mich bei den Verantwortlichen für die vertrauensvolle Arbeit und natürlich auch bei der Mannschaft. Wir spielen eine gute Saison und es steckt jede Menge Potential im Team. Ich denke schon, dass ein neuer Trainer diese Jungs nach oben führen kann", sagt Maslon.
Nach Kreisligist VfB Kirchhellen, den er seinerzeit in die Bezirksliga führte und Oberligist FSV Duisburg war Landesligist Mülheimer FC 97 die dritte Cheftrainer-Station des B-Lizenzinhabers. "In diesem Jahr mache ich gar nichts mehr und widme meiner Familie die kostbare Zeit. Ab Januar kann ich mir aber wieder alles vorstellen. Klar ist für mich nur, dass ich für einen Verein arbeiten will, der auch zu einhundert Prozent von mir und meinem Trainerteam überzeugt ist und einen längeren Weg mit uns gehen will", betont Maslon.
Mit ihm verlassen auch sein Co-Trainer und Bruder Michael Maslon, Assistentin Soumiya Bouhadi, Athletiktrainer Karoj Sindi und Torwarttrainer Lukas Fronczyk den Mülheimer FC 97.