Es war symptomatisch für die bisherige Spielzeit Steeles. Am vergangenen Sonntag lief die Spielvereinigung nach wenigen Minuten einem Rückstand hinterher. Genc Osmans Samet Sadiklar traf - nach einem SpVgg-Fehlpass. Steele gelang es in den Folgeminuten, das Spiel zu drehen. Ali Al-Hakim und Louis Smeilus stellten eine 2:1-Führung her, allerdings war die gute Laune nach dem Abpfiff passé: Genc gewann mit 4:2 und kassierte Lehrgeld von Steele. Nicht das erste Mal, dass die Spielvereinigung dieses abdrücken musste. "Aber wir haben jetzt genug bezahlt", meint Trainer Dirk Möllensiep.
Er hat ein Problem ausgemacht. Steele ist hinten zu anfällig. Ein Blick auf die Statistik zeigt, dass sich Möllensieps Elf gemeinsam mit Wermelskirchen tatsächlich die meisten Gegentore der Liga fing (26). Ein Grund dafür sei der Fitnesszustand einiger Spieler. Steele kämpft nach wie vor mit immensem Verletzungspech. Ein Akteur, der lediglich eine handvoll Einheiten absolviert hat und anschließend 90 Landesliga-Minuten auflaufen muss, kann noch nicht bei hundert Prozent sein. Logisch, aber ärgerlich für Steele. Möllensiep wirft die Flinte noch lange nicht ins Korn. Immerhin schieße seine Mannschaft immer ein Tor habe schon oft gezeigt, dass sie mithalten kann.
Spielplan macht Hoffnung
Selbstvertrauen möchte Steele im Kreispokal tanken. Am Dienstag steht das Spiel gegen den A-Ligisten ESC Preußen an. "Wir wollen gewinnen", sagt Möllensiep, der im Pokalduell übrigens nur auf 13 Spieler zurückgreifen kann. Die Personaldecke bleibt dünn im Essener Osten.
Aber: "Die Stimmung ist bei uns weiterhin ganz gut", merkt Möllensiep an, wohlwissend, dass die Zeit Steeles in der Liga bald kommen könnte. Am kommenden Wochenende geht es gegen den Vierten, den FSV Duisburg. Danach jedoch heißen die Gegner Mintard, Wermelskirchen und Hamborn. Alles Teams, die ebenfalls im unteren Tabellenbereich angesiedelt sind.
Der Steeler Masterplan sieht dann auch wie folgt aus: bis zum Hinrunden-Ende Punkte holen, dranbleiben. Dann die Akkus aufladen, fokussieren und vielleicht personell nachjustieren. Denn: "Wir geben uns nicht auf", gibt sich Möllensiep kämpferisch - obwohl der Abstand auf das rettende Ufer schon jetzt sieben Zähler beträgt.