Die Gäste hätten der Partie früh eine vorteilhafte Richtung geben können: Kevin Steuke hatte in der dritten Spielminute bereits die ganz dicke Führungschance nach einer starken Vorlage von Berhan Eren. Schäfer entschärfte die Situation jedoch energisch.
Nach diesem Start waren sich die 250 Zuschauer an der Westerwaldstrasse sicher, Kray würde in dieser Partie den Ton angeben. Dieser, auch aufgrund der Tabellensituation zulässige Schluss, sollte sich jedoch nicht bestätigen. Die abstiegsbedrohten Hamborner zeigten sich giftig in den Zweikämpfen und eiskalt vor dem Tor. So waren es Oliver Rademacher (14.) und Blinort Namoni (16.) mit einem Doppelschlag, die den Anhang jubeln ließen. “Wie wir die Tore bekommen haben, war viel zu einfach. Das war wie bei unserer letzten Pleite gegen Viktoria Buchholz,” erinnerte sich FCK-Trainer Muhamet Isiktas.
Seine Mannschaft erhielt zu keinem Zeitpunkt in der ersten Hälfte Zugriff auf die Partie, wirkte ungewohnt lethargisch. Das nutzte die Elf von Michael Pomp gnadenlos aus und legte alle Tugenden an den Tag, um mit Kray eins der Top-Teams der Liga zu schlagen. “Heute hatten glaube ich alle zwei Herzen in der Brust,” lobte Pomp seine Elf.
Doch sein Team zeigte sich zu Beginn der zweiten Halbzeit etwas zu engagiert. Auch die Krayer wurden aggressiver. “In der Halbzeit habe ich meinen Jungs ein paar Takte gesagt,” gab Isiktas Einblick in die Pausenansprache. Den Essener “Wild Boys” spielte dann eine glatte Rote Karte für Ramazan Ünal (58.) in die Karten. Die Truppe von der Buderusstraße drückte zunehmend und kam in der 74. Minute durch Ketsatis zum Anschlusstreffer.
Neun Minuten später war der zahlenmäßige Vorteil jedoch wieder dahin: Dominik Immanuel sah seine zweite Gelbe Karte (83.). Und es kam noch dicker für die Essener: Tavio el Huete musste zu einer riskanten Grätsche ansetzen, weil seine Kollegen für die Schlussphase sehr weit aufgerückt waren und sah ebenfalls Gelb-Rot. Letztlich reichte es dann trotz einiger Gelegenheiten nicht mehr zu einem Punkt. “Gegen so einen Gegner wäre ich auch mit einem Unentschieden zufrieden gewesen. Das sind ohne Zweifel drei Extra-Punkte,” sagte Hombergs Pomp nach dem Spiel hochzufrieden.