Am Ende hatte es die Mannschaft selbst in der Hand. Dietmar Schacht überließ die Entscheidung, ob er Trainer beim Fußball-Landesliga-Schlusslicht Hamborn 07 bleibt, seinen Spielern. „Ich möchte wissen, ob sie bereit sind, den Weg zu gehen, den sie gehen müssen“, hatte der Ex-Profi am Vormittag erklärt. Waren sie. Auch am Sonntag beim Derby in Buchholz wird Schacht neben seinen Assistenten Armin Dimmel und Sascha Wiesner auf der Bank sitzen.
Zwei Nächte hatte Dietmar Schacht darüber schlafen wollen, ob er den Trainerposten im Holtkamp weiter ausüben soll oder nicht. „Durchgeschlafen habe ich diese Nächte allerdings nicht“, berichtet er augenzwinkernd. Stattdessen hat er viel nachgedacht und über das reflektiert, was seit dem 0:5-Debakel am Sonntag gegen den VfL Rhede passiert war. Viel Zuspruch habe er erfahren, berichtet Schacht, auch von Kollegen. Hombergs Stefan Janßen war darunter, ebenso die früheren Trainer des DFV 08, Udo Winnen und Bodo Krüger. „Aber auch beim Einkaufen in Hamborn gab es viele Leute, die mich angesprochen haben – und keiner von denen hat gesagt: Streich die Segel.“
Diese durchweg positiven Signale gaben Schacht selbst den nötigen Rückenwind, um den eigenen Antrieb für eine Fortsetzung seiner bisherigen Tätigkeit zu finden. Das reichte ihm aber nicht aus. Von seinen Kickern erwartete er ein Signal, ob diese bereit seien, gemeinsam mit ihm den Weg aus der Krise zu beschreiten: „Sollte sich die Mannschaft gegen mich aussprechen, soll sie anschließend gleich zum Vorstand gehen und ihm das mitteilen.“
Klubchef Schneider sieht keinen Grund zur Panik
Dass dieser Fall eintreten würde, glaubte der Hamborner Vorsitzende Ernst Schneider am Dienstag nicht. „Das wird alles im Moment ein wenig hochgespielt“, fand er. „Wir haben zwei Jahre fast nur Siege eingefahren, jetzt haben wir halt drei Niederlagen gegen sehr starke Mannschaften kassiert. Die Jungs haben das Fußballspielen ja nicht verlernt. Deshalb wird es von unserer Seite auch keine Hektik oder Panik geben“, so Schneider.
Kurz nach 20 Uhr stand dann auch das vom Klubchef in dieser Form erwartete Resultat fest: „Die Mannschaft hat sich dafür ausgesprochen, weiter den gemeinsamen Weg zu gehen. Die Spieler haben gesagt, dass sie wollen – jetzt müssen sie aber auch die Regeln, die ich aufstelle, ohne Wenn und Aber einhalten“, erklärte Didi Schacht. Aktionismus werde es jetzt aber in keiner Form geben: „Im Gegenteil, ich möchte einfach wieder die notwendige Ruhe haben, damit wir uns konzentriert auf das Spiel in Buchholz vorbereiten können. Ich gehe davon aus, dass wir dort dann am Sonntag jeden Quadratmeter des Platzes umgraben werden.“ An die Möglichkeit, dass dies nicht eintreten könnte, mag im Holtkamp derzeit niemand denken.