Hallo Siggi Sonntag, was ist los mit Hamborn?
Wenn man das Ganze auf einen Nenner bringen möchte: Die Mannschaft hat sich noch nicht gefunden. Hinzu kommt natürlich eine gewisse Abschluss-Schwäche vor dem Tor, wo wir einfach zu viele Möglichkeiten brauchen. Da fehlt es uns einfach an Durchschlagskraft. Im Mittelfeld klappt auch noch längst nicht alles. Da muss viel mehr nach hinten und nach vorne gearbeitet werden. Zu viele Ballverluste bedeuteten bei uns sofort Gegentore. Aber nur am fehlenden Spielfluss oder mangelnder Abgeklärtheit vor dem Tor kann es doch auch nicht liegen? Im Prinzip ist die Mannschaft einfach noch zu grün. Die Ballstafetten passen nicht, die Taktik ist noch nicht so verinnerlicht. Darunter leidet nun Mal der Spielfluss. Deshalb agieren wir im Training mit zwei Kontakten, um wieder mehr Sicherheit in unser Spiel zu bekommen. Dann geht vieles auch leichter. Was werden Sie noch ändern? Eine Änderung habe ich ja bereits schon gegen RWO II vorgenommen: wir hatten von Vierer- auf Dreier-Kette umgestellt, um mehr Leute im Zentrum zu haben. Davor agieren wir jetzt mit zwei „Sechsern“, um sicherer zu stehen. Mal sehen ob wir dann in den nächsten Wochen erfolgreicher spielen. Ganz neu ist diese Idee aber nicht.
Nein. Wir haben bereits in der Vorbereitung auch so agiert und einiges getestet. Aber eine sechswöchige Vorbereitung reicht nicht, um das alles zu verinnerlichen. Da werden wir sicherlich noch eine Liga-Matches benötigen.
Vor der Saison haben wir darüber gesprochen, dass man nach etwa sechs, sieben Spieltagen weiß, wo Hamborn steht. Im Moment ist es der letzte Tabellenrang.
Wir wollen jetzt auch nicht zu sehr schwarz malen. Vor Beginn der Hinrunde haben auch viele gedacht Hamborn ist abgestiegen, dann steigen wir eben gleich wieder auf. Aber nicht mit dem Riesen-Aderlass an Spielern. Da sind viele neue und vor allem junge Leute dabei. Das muss sich noch finden.
Wie ist denn die Stimmung in der Truppe und im Umfeld? Das Umfeld ist ruhig, weil auch alle diese eben genannten Probleme sehen. Die Geduld von allen Seiten ist ebenfalls vorhanden. Die Stimmung innerhalb der Mannschaft ist top. Die Jungs kommen gerne zum Training, hängen sich richtig rein, sind engagiert und geben alles. Mit einem Erfolg heute gegen die Überraschungself aus Dinslaken wäre wieder mehr Ruhe da.
Das ist richtig. Es ist nicht einfach gegen diesen Aufsteiger. Gerade solche Teams, die zurzeit so euphorisch sind, können noch weiter über sich hinauswachsen. SuS-Trainer Jens Grote will uns natürlich auch in seinem ersten Auswärtsspiel noch weiter nach unten drücken, aber wir werden dagegenhalten. Heute muss und wird auf jeden Fall gepunktet werden. Die Jungs brauchen ein Erfolgserlebnis, sonst geht die Moral noch weiter in den Keller.